Suchanzeige
(1986)
Überfall auf Lesbe
(1984)
Abdruck eines taz-Artikels, in dem über einen brachialen Gewaltüberfall zweier Männer auf eine Studentin berichtet wird, währenddessen sie lesbenfeindlich beleidigt und beschimpft wird. Der Sprachgebrauch der Täter weist auf einen nationalsozialistischen Hintergrund hin. Eine weitere Diskriminierung erfährt die Studentin durch den Arzt, der ihre massiven Verletzungen (zehn Schnittwunden) behandelt: Dieser vertritt die Meinung, sie sei selbst Schuld an der Tat. Im Artikel wird die Tat in einen Kontext gesetzt mit verschiedenen antisemitischen und lesbenfeindlichen Bedrohungen von Lesbeninitiativen.
Lesbentribunal
(1981)
Ein Vorschlag für die Ausrichtung eines Tribunals gegen Lesbendiskriminierung mit Einladung zur Beteiligung an einem Vorbereitungstreffen in Hannover. Diskriminierungen durch "Zwangsheterosexualität" in verschiedenen Lebensbereichen werden aufgeführt: in Erziehung, Medizin und Psychologie, an Arbeitsplätzen, in Justiz und Knast, Kirche und Porno-Industrie, auf dem Wohnungsmarkt und in den Medien.
Der Rundbrief informiert über das Pfingsttreffen im Jahr 1975. Die ausrichtende Gruppe, das lesbische Aktionszentrum Westberlin, zählt Fragen auf, die für die Gruppe von besonderem Interesse sind. U.a. wird nach der "psychisch-materiellen Lebenssituation" von Lesben gefragt, worunter die Autorinnen die Situationen verheirateter Lesben und lesbischer Mütter sowie Erfahrungen mit Therapie und Psychiatrie fassen. Weiter wird auch ein besonderes Interesse an der "Situation der Lesbierinnen in kleineren Städten" formuliert.
Gesuch
(1981)
Die Beratungsstelle Frauen Beratung und Selbsthilfe e.V. Wuppertal informiert über ihr Angebot und betont, dass Frauen sich in Krisensituationen des Alltags an den Verein wenden können. Als Beispiele werden hier auch gesundheitsrelevante Themen genannt wie "bei Krankheit", "bei Schwangerschaftsproblemen" sowie "bei Problemen, die speziell lesbische Frauen betreffen".
Als Reaktion auf eine Anfrage des Lesbenstichs stellt das Projekt "Frauen Beratung und Selbsthilfe Wuppertal" sein Angebot vor. Es wird hervorgehoben, dass Lesben im Beratungsteam vertreten sein sollten: "Gemeinsame Betroffenheit" wird als Voraussetzung für Lesbenberatung gesehen. Berichtet wird, dass häufig Lesben in die Beratungsstelle kämen, die mit freipraktizierenden Therapeut_innen schlechte Erfahrungen gemacht hätten. Die Autorinnen wünschen sich eine theoretische Auseinandersetzung um Ziele lesbischer Beratung innerhalb lesbenfeindlicher Gesellschaft und weisen auf dem Frauentherapiekongress vom 29.09. - 02.10.1983 in Berlin hin.
Menschenbild - CDU
(1986)
Ein Bericht über homophobe Diffamierungen alternativer Projekte durch Düsseldorfer CDU-Politiker im Ausschuss für Gesundheit und Soziales. Diese sind verknüpft mit der Weigerung, entsprechende Finanzanträge zu bewilligen: Bspw. erhält ein Jugendcafé für Lesben und Schwule keine Förderung mit der Begründung, dass Jugendliche in diesem Café "Schaden nehmen könnten". Lediglich für AIDS-Prophylaxe wurde ein Betrag gewährt in Höhe von 5.000,00 DM. Die Autor_innen weisen darauf hin, dass in diesem Ausschuss regelmäßig antisemitische, anti-homosexuelle und anti-feministische Äußerungen fallen würden.