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Ghattas und Sabisch fassen Diskriminierungserfahrungen und gesellschaftliche Teilhabe von intergeschlechtlichen / intersexuellen Menschen in Deutschland zum Stand 2017 zusammen. Die Autor_innen beginnen mit einführenden Erklärungen zum Begriff "Intergeschlechtlichkeit", zu Identität und Coming-out im Kontext von Inter*. Es folgt ein Überblick über die Entwicklung der medizinischen Behandlungsstandards, den Stand der medizinischen Praxis 2017 sowie Forderungen von Betroffenen hierzu. Nach einer Zusammenschau des gesellschaftlichen und politischen Engagements von Inter*-Aktivist_innen gegen Eingriffe ohne informierte Einwilligung und Pathologisierung, schließen Ghattas und Sabisch mit einer Übersicht über bestehende "Strukturelle Diskriminierung und Unsichtbarkeit". Hierzu werden die Bereiche Personenstand, Schule und Ausbildung, Arbeitsleben, Gesundheitsversorgung, Beratungsituation und Unterstützungsangebote beleuchtet.
Ghattas bietet hier einen Überblick über Intergeschlechtlichkeit im Kontext von Menschenrechtsaktivismus. Insbesondere die Entwicklungen in Bezeichnungen, Definitionen und Rechtsfragen rund um körperliche Selbstbestimmung werden nachgezeichnet und kritisch diskutiert. Im Fokus stehen die menschenrechtliche Kritik an der medizinischen Setzung von Inter* als "Störung" oder "Krankheit", wie bspw. auch im 2006 eingeführten Begriff "Disorders of Sex Development" (DSD), sowie internationale und nationale Ethik- und Rechtsgutachten zu operativen Eingriffen an intergeschlechtlichen Menschen.
Diese qualitative Erhebung zur Lebenssituation von Trans*Personen in NRW stützt sich auf Daten von insgesamt 98 Befragten aus Nordrhein-Westfalen. Die Studie beschränkte sich auf Personen, die eine Namens- und Personenstandsänderung nach dem Transsexuellengesetz in unmittelbarer Zeit beabsichtigen, noch durchlaufen oder bereits abgeschlossen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Trans*-Menschen im Verlauf ihres Angleichungsprozesses mehrfachen Belastungen ausgesetzt sind. Es werden Diskriminierungen in zahlreichen Lebensbereichen genannt: Arbeit, Schule, Umfeld, Behörden, Gesundheitswesen. Auch von Gewaltübergriffen wird berichtet. Als belastend werden von den Befragten weiterhin der reglementierte Weg der Geschlechtsangleichung angegeben, der einen bedürfnisorientierten Zugang zu Angleichungsmaßnahmen erschwere. Als ebenso belastend werden schwerwiegende Komplikationen durch geschlechtsangleichende Eingriffe genannt, die auch "sexuelle Funktionsstörungen" beinhalten können. Spätere Schwierigkeiten bei der Partner_innenwahl werden ebenfalls als Erschwernis empfunden. Die Studie dokumentiert aber auch, dass nahezu alle Befragten sich erneut für den Weg der Geschlechtsangleichung entscheiden würden.
Mit dieser Vorstudie wurde ein erster Schritt unternommen, die Lebenssituation von Inter*Personen weltweit zu erfassen. Verbände und Gruppen aus verschiedenen Ländern wurden mit der Bitte angeschrieben, einen Fragebogen zum rechtlichen, medizinischen und gesellschaftlichen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit in ihrem Land zu beantworten. Die Rückmeldungen wurden ausgewertet und die Ergebnisse in dieser Vorstudie veröffentlicht.
Diese Broschüre thematisiert zum einen die Situation von inter* Menschen in Europa und geht zum anderen darauf ein, wie Unterstützung von Intersex- Aktivist_innen oder -Gruppen durch Menschen aussehen kann, die selbst kein Teil der Community sind. Am Ende findet sich eine Sammlung wichtiger Links, Informationen und Kontakte.