XX0XY ungelöst
(2010)
In diesem Artikel analysiert die Autorin Ulrike Klöppel die medizinisch-psychologische Intersexualitätsbehandlung, die im Hinblick auf die Aufrechterhaltung und Reproduktion der zweigeschlechtlichen Ordnung eine zentrale regulative Funktion einnimmt. Dazu vergleicht sie medizinische Literatur zu Intergeschlechtlichkeit von Anfang des 20. Jahrhunderts mit aktueller Literatur ausgehend von den 50er Jahren. In den 50er Jahren wurde durch den amerikanischem Psychologen John Money ein „Behandlungskonzept“ bei Intergeschlechtlichkeit etabliert, das geprägt war durch die Verzahnung mit und zirkuläre Bezugnahme auf Studien zur psychosexuellen Entwicklung der Geschlechtsidentität. Anhand der Analyse zeigt die Autorin auf, wie sich das Verhältnis von Theorie und Praxis in der medizinisch-psychologischen „Behandlung“ von Intergeschlechtlichkeit über die Zeit veränderte.
Ich war ein Mann
(1992)
In diesem autobiographischen Buch erzählt die transgeschlechtliche Autorin Alexandra Buff von ihrer bewegten Lebensgeschichte. Sie gibt Einblicke in ihre gewaltgeprägte Kindheit, ihrer Zeit als Sexarbeiterin sowie ihren Erfahrungen im Gefängnis. Weitere Themen sind der Kampf und Umgang mit ihrer Heroinabhängigkeit sowie ihrer Aidserkrankung. Das Buch vermittelt einen Einblick in die Lebensrealitäten von trans*weiblichen Personen in den 70er bis 90er Jahren in Deutschland, die durch gesellschaftliche Ausgrenzungen geprägt waren.
Trans*Visit
(2014)
Trans*Visit ist ein Bild- und Textband, in dem elf trans* Personen aus unterschiedllichen Ländern poträtiert sind. Die Bilder sind eingebettet in Beschreibungen des Autors M. Bichsel über seine Begegnung mit den Poträtierten, ihren Lebensgeschichten sowie über den jeweiligen gesellschaftlichen Umgang mit Transgeschlechtlichkeit in den Ländern, in denen sie leben.
Trans & Care
(2019)
Der Sammelband ist der erste deutschsprachige Sammelband, der eine Übersicht über die medizinische, (psycho-)therapeutische und pflegerische Versorgung von transgeschlechtlichen Menschen in Deutschland gibt. Kritik an staatlichen Verordnungen wird im Band ebenso geübt, wie Wege hin zu einer affirmativen und inklusiven (Ver-)Sorgearbeit von trans* Menschen aufgezeigt. Der Band richtet sich sowohl an im Gesundheitswesen tätiges Fachpersonal, das relevante Einsichten in die Missstände des eigenen Berufsfelds erhält, als auch an Geschlechterforscher_innen im Bereich Care und Sozialmedizin. Auch trans* Personen finden im Sammelband hilfreiche Hinweise zu selbstfürsorglichen Handlungsoptionen.
Stop Trans*-Pathologisierung
(2013)
Das Buch bündelt Beiträge zur internationalen Kampagne Stop Trans* Pathologisierung 2012, die insbesondere die Streichung der psychiatrischen Diagnose „Geschlechtsidentitätsstörung“ im medizinischen Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der amerikanischen psychiatrischen Vereinigung (APA) forderte. Die Diagnose wird als Grundlage für trans*feindliche institutionelle sowie strukturelle Gewalt betrachtet. Neben Informationen und Aufklärung über die Kampagne beschäftigen sich die weiteren Beiträge ebenfalls aus dezidiert antipsychiatrischer Perspektive mit der Stigmatisierung und Pathologisierung von Transgeschlechtlichkeit. Eine Auswahl an Buch- sowie Filmempfehlungen schließen die Veröffentlichung ab.
In Bewegung bleiben
(2007)
Der von Gabriele Dennert, Christiane Leidinger und Franziska Rauchut herausgegebene Sammelband bietet einen umfassenden Über- und Einblick in die Geschichte der Lesbenbewegung in Deutschland. Nach zwei Artikeln zu Rahmenbedingungen und Anfängen der Organisation seit 1900 folgen vielfältige Beiträge zu Themen, Debatten und Aktionsformen in den 70er und 80er Jahren in der BRD, in der Lesbenbewegung der DDR von den 70er Jahren bis 1989 sowie zu Entwicklungen in den 90er Jahren. In die Themenblöcke wird von den Herausgeberinnen jeweils mit einem Überblicksartikel eingeführt. Die folgenden Kurzbeiträge fassen entweder die thematischen Auseinandersetzungen und Wissensstände zu einzelnen Aspekten zusammen oder erinnern und reflektieren aus aktivistischer Perspektive eigene Erfahrungen innerhalb der Lesbenbewegung.
Femme!
(2014)
Dieser Sammelband bringt Beiträge zu (politischen) Selbstverständnissen, Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen von Femmes zusammen: von lesbischen / nicht-heterosexuellen Weiblichkeiten, deren Auftreten gesellschaftlichen Normvorstellungen von Weiblichkeit entspricht und selbstbestimmt Femininität bejaht. Als besondere Herausforderung wird der Umgang mit (Un-)Sichtbarkeit des lesbischen Begehrens offengelegt.
Frauenjahrbuch '75
(1975)
In diesem 1975 von Frankfurter Frauen herausgegebenen Frauenjahrbuch sind Beiträge aus der deutschen autonomen Frauenbewegung versammelt. Die Beiträge sind den Schlagworten "Vom SDS zum Frauenzentrum", "§ 218", "Mütter", "Hausfrauen", "Lebensqualität", "Frau und Kunst", "Uni-Frauen", "Täglicher Kleinkrieg", "Selbsterfahrungsgruppen", "Lesben" sowie "Beziehungen" zugeordnet. Die Beiträge zu Lesben gehen insbesondere auf lesbische Lebensrealitäten und Coming-Out in den 1970er Jahren ein sowie auf den "Hexenprozeß in Itzehoe", d.h. die öffentlichkeitswirksame Gerichtsverhandlung des lesbischen Paares Judy Andersen und Marion Ihns.
Frauenjahrbuch '76
(1976)
Das 1976 von Münchner Frauen herausgegebene Frauenjahrbuch enthält vielfältige Beiträge aus der autonomen Frauenbewegung in Deutschland, u. a. Berichte von feministischen Gruppen und Informationen aus den Bereichen Gegenkultur, Körper/Selbsthilfe, § 218 und Gewalt gegen Frauen. Mit lesbischem Schwerpunkt finden sich der Beitrag "Überlegungen zur gesellschaftlichen Stellung von homosexuellen Frauen", ein Interview mit der Frauenrockband "Flying Lesbians" sowie ein Text zu "Gewalt gegen Lesben".
Un-Sichtbare Frauen
(1991)
Als jahrelange Leiterin des Berliner Sonntags-Clubs für Lesben, Schwule und Bisexuelle in der ehemaligen DDR gibt Ursula Sillge in diesem Buch Einblick in die Entwicklungen lesbischen Lebens und Handelns in der DDR. Neben Kapiteln zur öffentlichen Nicht-Thematisierung von Lesben, zu Coming-Out, lesbischen Lebensgemeinschaften und lesbischen Müttern finden sich eine Auseinandersetzungen mit der Verhandlung lesbischer Lebensweisen in Medizin und Gesetz der DDR sowie ein Überblick über die organisierte Lesbenbewegung in der DDR. Zentrale Quellen des staatlichen wie bewegungspolitischen Diskurses sind angehängt.