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Anlässlich der Einweihung der Räumlichkeiten des Berliner Vereins TransInterQueer e.V., der sich für trans*, inter* und queer lebende Menschen einsetzt, wurde dieser Vortrag von Julia Ehrt gehalten. In dem Vortrag zeigt sie die psychosozialen Belastungen in unterschiedlichen Lebensbereichen sowie die gesellschaftlichen Ausgrenzungen auf, die trans*, inter* und queer lebende Menschen in der heteronormativen Gesellschaft erleben. Sie nimmt dabei Bezug auf die Menschenrechte und beschreibt, dass die Ziele der Trans*bewegung im Kern die Wahrung von Menschenrechten bedeuten.
Mit dieser Handreichung des Vereins GLADT e.V. sollen Pädagog_innen und Interessierten Informationen zu Homosexualität und Trans*-Identität in der Einwanderungsgesellschaft und Ansatzpunkte für Pädagogik in diesem Themenfeld an die Hand gegeben werden. Ausgangspunkt bildet das Spannungsverhältnis, dass zwar zunehmend frauen-, homosexuellen- und transfeindliche Gewalt in Politik, Medien und Zivilgesellschaft thematisiert würden, der Fokus der Aufmerksamkeit aber signifikant auf Täter_innen mit "migrantischem Hintergrund" läge, während Gewalt aus der sog. "Mitte der Gesellschaft" ausgeblendet würde. Am Beispiel von Berliner Debatten arbeiten die Autor_innen hier eine Verhandlung des Themenfelds heraus, in der Homosexualität und Migration bzw. Homophobie und Rassismus in Konkurrenz gedacht werden. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Befragung zu Sexismus und Homophobie, die von GLADT e.V. unter Berliner Lehrer_innen, Streetworker_innen, Jugendarbeiter_innen und weiteren pädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt wurde. Dabei werden Handlungsunsicherheiten und -blockaden herausgearbeitet. Auf dieser Basis stellen die Autor_innen schließlich (Vor-)Überlegungen zu einer Pädagogik gegen Sexismus und Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft und Ansatzpunkte für eine gelingende Pädagogik vor.verweisen, weil unser Projekt eine Problemorientierung notwendig machte. Selbstverständlich gibt es darüber hinaus auch viele Fachkräfte und Teams, die sicher und erfolgreich mit den Themen umgehen. Die «Ansatzpunkte für eine gelingende Pädagogik» sind tatsächlich als Beginn einer Diskussion gedacht, die in den Bereichen Migration/Rassismus, Homosexualität/Homophobie, Trans*-Identität/Transphobie, geschlechterreflektierende Jungenarbeit etc. noch zu führen sein wird.
In diesem englischsprachigen Artikel wird beispielhaft an Kanada die Situation von LSBT* und queeren Geflüchteten / refugees dargelegt, die in "westlichen" Ländern Asyl beantragen / Schutz vor homophober oder transfeindlicher Verfolgung suchen. Der Artikel basiert auf narrativen Interviews mit queeren Geflüchteten sowie Interviews mit Unterstützer_innen aus der Community und Anwält_innen. Aufgezeigt wird u.a., dass queere Geflüchtete im Asylantragsprozess vor der Herausforderung stehen, sowohl den erwarteten Narrativen von Flucht als auch den erwarteten (westlichen) Narrativen von LSBT* Identität nicht zu entsprechen.
In ihrem Workshop im Rahmen eines Fachtreffens des VLSP geben Melanie Steffens und Petra Geisler Informationen zu Minderheitenstress und internalisierter Homonegativität sowie deren gesundheitlichen Auswirkungen auf Lesben und Schwule. Die Diskussionen der Workshopgruppe - bestehend aus lesbischen und schwulen Fachleuten aus der Psychotherapie und Beratung - zu Praxiserfahrungen und therapeutischen Interventionsmöglichkeiten wird zusammengefasst.
In der vorliegenden Studie wurden Anbieter*innen der Online-Beratung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihre Erfahrungen mit Anfragen zu lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Themen befragt. Die Ergebnisse geben Informationen zu Bedingungen für den Zugang zu Beratungsangeboten für LSBT*-Jugendliche, zur Quantität wie Themen der Anfragen (insbesondere Coming-out, Kennenlernen und Diskriminierungerfahrungen wie auch Selbst- und Suizidgefährdung) und zu Qualität und Verbesserungsbedarfen der Online-Beratung wie auch der Zusammenarbeit mit Anbieter*innen der vor-Ort-Versorgung. Chancen und Vorteile von Online-Beratung im Hinblick auf die Verbesserung von LSBT*-Lebenssituationen werden diskutiert.
Dieser Tagungsband widmet sich insbesondere dem Zusammenwirken von Homophobie und Rassismus. In drei Fachbeiträgen werden die Themen "Migration, Begehren und Gewalt", "Schwule & Muslime zwischen Homophobie und Islamophobie" sowie Sichtbarkeit als "Strategie gegen Homophobie in Migrant/innencommunities" behandelt. Dokumentiert sind zudem ein Streitgespräch zu Strategien in der Zusammenarbeit gegen Homophobie und Rassismus und Ergebnisse aus drei Workshops zu folgenden Themen: Handlungsstrategien für Jugendhilfe und Schule im Umgang mit Homophobie und Rassismus; rassistische Ausgrenzungen in lesbischen / schwulen Szenezusammenhängen; sowie Rahmenbedingungen / Netzwerke zur Sensibilisierung für Rassismus und Homophobie.
Bodo Lippl stellt die Ergebnisse einer Umfrage des schwulen Berliner Anti-Gewalt-Projekts MANEO zu erlebten Gewalterfahrungen von schwulen, bi- und trans* Jugendlichen und Männern vor. U.a. werden Ergebnisse zu Gewaltbetroffenheit und Gewaltformen, Angaben zu Täter_innen, Verletzung und Verarbeitung der erlebten Gewalt sowie Anzeigeverhalten und Einstellung zur Polizei der Befragten aufgeschlüsselt. Schwulenfeindliche Gewalt wird als gesamtgesellschaftliche Problematik herausgestellt.
Annette Güldenring entwickelt aus ihrer eigenen "Lebensart mit der transsexuellen Thematik über fast fünf Jahrzehnte", aus ihrer therapeutischen Arbeit mit Trans*personen und aus ihrem genderpolitischen Aktivismus heraus ein Phasenmodell für die innerpsychische Entwicklung von Trans*. Ziel ist es, Therapeut_innen für die Begleitung von Trans*personen neugierig zu machen, zu sensibilisieren und eine Art Leitlinie für die Arbeit anzubieten. Güldenring unterscheidet sechs Phasen des Entwicklungswegs, für die sie jeweils Fokus, Konfliktthema, Lösungsversuch und Auswirkungen herausarbeitet: 1) Innere Wahrnehmung des transsexuellen Erlebens, 2) Innere Auseinandersetzung mit der Möglichkeit des Öffnens nach außen, 3) Offenbarung des transsexuellen Erlebens nach außen, 4) Juristischer, medizinischer und psychologischer Prozess, 5) Körperliche Angleichung und 6) Heilungsphase, Realitätsklärung, Integration und Stabilisierung.
[Sechs aufeinanderfolgende Konfliktphasen eines transsexuellen Entwicklungsweges werden voneinander abgegrenzt und in einer Psychodynamik beschrieben. Dieses Wissen gibt eine Grundlage, um transsexuelle Lebenswege besser zu verstehen und danach eine phasenbegleitende Psychotherapie zu führen mit dem Ziel, dem Patienten zu einer souveränen und authentischen Lebensform in seinem transsexuellen Sein zu verhelfen, völlig unabhängig davon, ob körperlich-geschlechtsangleichende Therapien gewünscht werden oder nicht.]
Kolbe stellt in diesem Text den sogenannten "Zwitterprozess" von 2008 in Köln vor, in dem eine intersexuelle Frau aufgrund einer Operation ohne ärztliche Aufklärung Schmerzensgeld erstreiten konnte. Die Autorin diskutiert, inwiefern dieser Prozess auch über den Fall hinaus für den Bereich Inter* und Recht interessant ist und fokussiert insbesondere die "Rechtmäßigkeit geschlechtszuweisender Operationen an Minderjährigen".