Franziska Rauchut zeigt Wissensstand und Forschungslücken zur Zeit der Begegnung der DDR-Lesbenbewegung mit der Bewegung der Lesben aus der BRD nach 1989 auf. Die Autorin arbeitet drei Phasen heraus: von der neugierigen Kontaktaufnahme über politische Konflikte und Verwerfungen bis zu Momenten der Selbstartikulation und Erforschung der Ost-/Westlesbenbewegung seit 2005. Insbesondere werden Schwierigkeiten des Dialogs und des Umgangs mit Dominanzpositionen reflektiert.
Dennert, Leidiger und Rauchut zeichnen in diesem Überblicksartikel die Entwicklung der DDR-Lesbenbewegung von den 1970ern bis 1989 nach. Nach einer Einführung in die politischen und diskursiven Rahmenbedingungen für lesbisches Leben in der DDR werden die Anfänge erster lesbisch-schwuler Gruppen Anfang der 70er Jahre beschrieben sowie die zwei unterschiedlichen politische Organisationsarten von Lesben in der DDR aufgezeigt: in ´weltlichen´ Gruppen und unter dem Dach der evangelischen Kirche. Die Autorinnen thematisieren weiter das Spannungsfeld der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Forschungsprojekten zu Homosexualität in der DDR sowie die Entwicklungen am Ende der DDR/zur Zeit der Wiedervereinigung.