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Kompakte Hofhäuser: weitere Untersuchungen auf dem Weg in die Realisierung

  • Der jahrtausendealte Gebäudetyp des Hofhauses wurde als „Baustein“ für urbane Quartiere hoher Dichte und Heterogenität neu interpretiert (Low Rise - High Density). Das daraus resultierende „kompakte Hofhaus“ hat einen sehr geringen Grundflächenbedarf (ab ca. 60 - 200 m²). Mit drei bis fünf Geschossen und bis zu vier Nutzungseinheiten kann es Einfamilienhäuser und andere konventionelle Wohngebäude ersetzen. Außenraum, den übliche Gebäude als Abstand zueinander benötigen, wird als hochwertiger, nicht einsehbarer privater Hofraum in die Gebäude integriert. Innen- und Außenräume verschmelzen so zu einem Raumkontinuum mit hohem Wohnwert. Das Dilemma konventioneller Bauformen, bei denen Dichte in der Regel mit Verlust von Privatsphäre einhergeht, wird aufgelöst. Im Projekt wurde eine umfangreiche Typologie mit acht Grundkonzepten entwickelt, aus denen sich kompakte Hofhäuser für flächensparende Grundstücke unterschiedlicher Größe und Proportion in mannigfaltiger Varianz, auch mit integrierten gewerblichen Nutzungen, ableiten lassen. Mit diesem „Baukasten“ können durch Addition und Kombination gleicher und unterschiedlicher Typen Lösungen für konkrete städtebauliche Situationen gefunden werden, während die Typen selbst nur für relevante Standortfaktoren wie z. B. klimatische Situation, Orientierung, baurechtliche Anforderungen, kulturelle Aspekte etc. optimiert sind. Das Konzept des kompakten Hofhauses ermöglicht mit Heterogenität der Nutzung und Nutzer eine urbane Dichte, die sich annähernd auf dem Niveau städtbaulicher Konfigurationen / konventioneller Gebäudetypen in europäischen Kernstädten z. B. mittels Blockrandbebauungen bewegt. Die umfangreichen und interdisziplinär geführten Untersuchungen, die von diversen externen Experten begleitet und unterstützt wurden, weisen in vielen Fallbeispielen, technischen Daten und Kennwerten nach, wie der neuartige Gebäudetyp bei kritischer Betrachtung im Sinne einer Optimierung von Raum und den Ressourchen Material und Energie funktionieren kann. Die in der Regel an drei Seiten zum Anbauen geschlossenen kompakten Hofhäuser haben aus diversen Gründen nicht das Potenzial, durch direkte oder indirekte Solarenergienutzung zu Null- oder gar Plusenergiehäusern zu werden, ein Niedrigstenergiestandard ist aber erreichbar. Um dennoch eine gute energetische Bilanz und minimierte Umweltwirkungen zu erreichen, muss die materielle Realisierung, aber auch der Betrieb und Unterhalt des Gebäudes, sowie ein günstiges End-Of-Life-Szenario berücksichtigt bzw. konzipiert werden. Dies erfordert eine differenzierte Auswahl an möglichst sortenrein verbauten und wieder trennbaren Materialien mit geeigneten Ökobilanzdaten und eine kritische und genaue Betrachtung / Bilanzierung über alle Lebenszyklusphasen, selbst bei der vorzugsweisen Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen. Mikroklimatische Vorteile der begrünten Innenhöfe sind weniger ausschlaggebend als ursprünglich angenommen, unterstützen aber das nachhaltige Gebäudekonzept kompakter Hofhäuser, das auch akustische Anforderungen in den Höfen und Innenräumen gut bewältigt und somit auch in lärmbelasteten Umgebungen funktioniert. Das kompakte Hofhaus, Gebäudeklasse 2-4, oft ohne notwendige Unterkellerung, eignet sich gut für die Realisierung in Holzbauweisen mit einem hohen Vorfertigungsgrad. Wärmebrücken lassen sich so beim Übergang von Innenraum zu Hofraum minimieren bzw. vermeiden. Die hier in „Kompakte Hofhäuser 2“ dokumentierten Forschungsergebnisse bauen auf dem im Jahre 2021 im Triest Verlag erschienenen gedruckten Buch „Kompakte Hofhäuser“ auf. Ergebnisse unserer Lehrveranstaltung „Compact Courtyard Housing“ an der University of Newcastle in Australien lassen sich in „Kompakte Hofhäuser 3“ (deutsche und englische Ausgabe) finden.

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Metadaten
Author:Jan CremersORCiD, Peter Bonfig, Christian Dehlinger, David Offtermatt
URN:urn:nbn:de:bsz:1033-opus-4903
DOI:https://doi.org/10.60663/HFTor-490
Subtitle (German):Forschungsprojekt "Kompakte Hofhäuser für nachhaltige Urbanität hoher Dichte“ Stufe 2
Place of publication:Stuttgart
Document Type:Book
Language:German
Year of first Publication:2024
Publishing Institution:Hochschule für Technik Stuttgart
Contributing Corporation / Conference:DFG
Release Date:2023/11/22
Page Number:260
Access status:open_access
Competence Centres:(ZIA) Zentrum für Integrale Architektur / Centre for Integral Architecture
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International