@phdthesis{Erdmann2012, author = {Hans-Christian Erdmann}, title = {Verantwortung von Medienunternehmen aus Perspektive der {\"o}konomischen Ethik}, year = {2012}, abstract = {Die Verantwortung von Medienunternehmen steht immer dann besonders im Fokus der {\"o}ffentlichen Diskussion, wenn sogenannte Medienskandale publik werden. Es sind zahlreiche F{\"a}lle bekannt, in denen Medien eine fragw{\"u}rdige Rolle zugewiesen werden kann. Die wohl bekanntesten Stichworte dazu sind die Barschel-Aff{\"a}re, das Geiseldrama von Gladbeck, der Fall des Medienf{\"a}lschers Michael Born, aber auch j{\"u}ngere Beispiele wie die TV-Formate „Big Brother“, „Deutschland sucht den Superstar (DSDS)“, oder das „Dschungelcamp“. {\"O}ffentliche Medienschelte ist die Folge. Auch die Kredit- und Medienaff{\"a}re um Bundespr{\"a}sident Christian Wulff verdeutlicht, dass Medienunternehmen offensichtlich durch die Gesellschaft eine h{\"o}here Verantwortung zugewiesen wird als Unternehmen anderer Branchen. Doch worin besteht diese Verantwortung? Medien nehmen in unserer Gesellschaft eine beherrschende Stellung ein. Dies liegt nicht nur in der intensiven Nutzung von Massenmedien begr{\"u}ndet. Vielmehr erf{\"u}llen sie sowohl unterschiedliche politische Funktionen (z.B. Informationsfunktion) als auch unterschiedliche gesell­schaftliche Funktionen (z.B. Unterhaltungsfunktion) und tragen so zum Erhalt der Demokratie bei. Auf Grund der intensiven Nutzung von Medien und ihrer gesellschaftlichen Aufgaben, die durch weitreichende (verfassungsrechtliche) Freiheiten dokumentiert sind, und nicht zuletzt wegen der M{\"o}glichkeit, {\"O}ffentlichkeit herzustellen und damit auch zu beeinflussen, stehen Medienunternehmen unter genauer Beobachtung der Gesellschaft. Eine der Hauptursachen f{\"u}r verantwortungslose Praktiken von Medien­unter­nehmen wird in der zunehmenden {\"O}konomisierung des Medienmarktes gesehen. So folgten Medienunternehmen ausschlie{\"s}lich dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip und verl{\"o}ren publizistische Ziele v{\"o}llig aus den Augen. Aus Auflage- und Einschaltmotiven w{\"u}rden Verletzungen ethischer Standards billigend in Kauf genommen. Eben dieses Spannungsverh{\"a}ltnis zwischen den normativen Erwartungen der Gesellschaft in Bezug auf Medien einerseits und der {\"O}konomisierung als empirische Bedingung f{\"u}r ethisches Fehlverhalten von Medienunternehmen andererseits nimmt der Autor als Ausgangspunkt seiner {\"U}berlegungen. Medienunternehmen waren bisher nur vereinzelt Gegenstand medien­ethischer Analysen. Sie sind einerseits als korporative Akteure den Gesetzm{\"a}{\"s}igkeiten des Marktes verpflichtet, andererseits sind sie auch gesellschaftliche Zurechnungsobjekte f{\"u}r Verantwortung. Somit leistet die Frage nach der Verantwortung von Medienunternehmen aus einer {\"o}konomischen Perspektive einen neuen Beitrag zum Thema Medienethik.}, language = {de} }