@article{EiffEiffGhanem2022, author = {Maximilian C. von Eiff and Wilfried von Eiff and Mohamed Ghanem}, title = {Handlungsoptionen zur Krisen-Resilienz}, series = {Gesundheits{\"o}konomie \& Qualit{\"a}tsmanagement : Klinik und Praxis, Wirtschaft und Politik ; offizielles Organ der Gesellschaft f{\"u}r Qualit{\"a}tsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V.}, volume = {27}, journal = {Crisis resilience and options for action : lessons learned for the post-corona management}, number = {6}, doi = {10.1055/a-1963-9377}, pages = {341 -- 351}, year = {2022}, abstract = {Ziel: {\"U}ber die Qualit{\"a}t des Pandemiemanagements in Deutschland existiert ein kontroverses Meinungsbild. Vor diesem Hintergrund ist es angezeigt, Fehler und Vers{\"a}umnisse des Pandemiemanagements sachlich zu reflektieren und konstruktiv Ma{\"s}nahmen zur St{\"a}rkung der Resilienz ausgew{\"a}hlter Bereiche des Gesundheitssystems (Lieferketten, Digitalisierung, Fachkr{\"a}fteverf{\"u}gbarkeit, Versorgungsstruktur, Refinanzierung) zu entwickeln. Methode: Durchgef{\"u}hrt wurde eine Meta-Analyse verschiedener Studien {\"u}ber die medizinische Versorgungssituation w{\"a}hrend der Pandemie, erg{\"a}nzt durch eine Analyse von Lieferabrissen bei Medizinprodukten und Arzneimitteln sowie eine Recherche {\"u}ber die Arbeitssituation und Arbeitszufriedenheit von „am Bett t{\"a}tigen Berufsgruppen“. Die Datenerhebung erfolgte durch Literaturanalyse, anonymisierte Fragebogen und strukturierte Interviews mit Entscheidern unterschiedlicher Funktionsbereiche (z. B. Einkauf/Logistik, Medizin/Pflege). Ergebnisse: Die Resilienz von Lieferketten steigt durch teilweise R{\"u}ckverlagerung systemkritischer Produkte und verst{\"a}rkte Orientierung am Kriterium „Liefersicherheit“ bei der Auswahl von Partnern und Standorten. Telemedizinische Dienste zur Betreuung von Patienten im h{\"a}uslichen Bereich und digitale Behandlungs-Plattformen f{\"u}r virtuelle Arztbesuche bewirken Kontaktreduktion im Pandemiefall, verhindern medizinische Sp{\"a}tfolgen und volkswirtschaftliche Kosten unterlassener Vorsorgeuntersuchungen, nutzen knappe Arzt-Ressourcen effizienter und erh{\"o}hen die Verf{\"u}gbarkeit medizinischer Leistungen in der Fl{\"a}che. Die Verg{\"u}tung medizinischer Leistungen sollte auf die Prinzipien des Value-Based Health Care-Ansatzes umgestellt und durch eine funktionsabh{\"a}ngige Finanzierung von Vorhaltekosten erg{\"a}nzt werden. Die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen in Verbindung mit arbeitgeberseitigen Unterst{\"u}tzungsma{\"s}nahmen wie z. B. kostenfreie 7/24-KiTa-Pl{\"a}tze und einer angemessenen Verg{\"u}tung stellt ein wirksames Ma{\"s}nahmenb{\"u}ndel zur Begegnung des Fachkr{\"a}ftemangels dar. Schlussfolgerungen: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Krisenresilienz des Gesundheitssystems f{\"u}r die Zukunft zu st{\"a}rken. Krankenhaus-Manager haben die Aufgabe, die Arbeitsbedingungen familienfreundlicher zu gestalten und die Entgeltsituation f{\"u}r „am Bett t{\"a}tige Berufsgruppen“ nachhaltig zu verbessern, um dem Fachkr{\"a}ftemangel entgegenzuwirken. Politik und Verb{\"a}nde sind gefordert, die Finanzierung von Vorhaltekosten in das Verg{\"u}tungssystem einzubauen, die Digitalisierung voranzutreiben und f{\"u}r den Aufbau von heimischen Reserve-Produktionskapazit{\"a}ten bei systemkritischen Medizinprodukten sowie Arzneimitteln zu sorgen. Der Beitrag der Medizinindustrie liegt in der Verk{\"u}rzung globaler Lieferketten, um deren Steuerbarkeit zu erleichtern sowie deren Versorgungssicherheit zu erh{\"o}hen. Die Entwicklung von nachhaltigen Produkten verringert den Ressourcenbedarf, senkt die Kosten der Betriebsbereitschaft, unterst{\"u}tzt die Klimaziele und reduziert das Risiko von Lieferabrissen.}, language = {de} }