Ready or not? – Die Attraktivität deutscher Fußballclubs für strategische Investoren : Überlegungen der HHL Leipzig Graduate School of Management
- Ausgangspunkt der Betrachtung: Der deutsche Profifußball steht vor großen finanziellen Herausforderungen. Eindrucksvoll wie nie offenbaren die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie die seit langer Zeit vorhandenen Finanzierungslücken in den Bilanzen der Fußball-Bundesligisten. Was vor dem Hintergrund eines rasanten Umsatzwachstums in den 2010er Jahren noch verschleiert werden konnte, wird derzeit umso eindrücklicher offensichtlich: die Clubs haben ein Finanzierungsproblem. Zwar können KfW-Darlehen und Landesbürgschaften derzeit den kurzfristigen Kapitalbedarf noch decken, indes offenbarte eine detaillierte Analyse der Finanzkennzahlen der Erst- und Zweitligisten bereits vor dem Eintreten der Pandemie die wirtschaftlichen Schwächen zahlreicher Bundesligisten. Der mittelfristige Kapitalbedarf ist immens, negatives Eigenkapital wird mehr zur Regel statt zur Ausnahme. In Folge dessen werden vermehrt Stimmen innerhalb der Fußballclubs und im Umfeld der Bundesliga laut, welche eine weitere Öffnung der Clubs für externe Investoren fordern. Nur so kann eine langfristig Perspektive für das Produkt Bundesliga geschaffen werden. Ebenso ist das Interesse auf Investorenseite an einer finanziellen Beteiligung an den Bundesligaclubs aus unterschiedlichen Motiven derzeit sehr hoch. Zum einen scheint die Attraktivität des Produkts Bundesliga trotz Geisterspielen während der Pandemie national wie international ungebrochen, zum anderen sind die hinter den Clubs stehenden Geschäftsmodelle - gerade im Vergleich zu vielen konkurrierenden Clubs der anderen europäischen Top-Ligen - bisher noch vergleichsweise solide in finanzieller Hinsicht aufgestellt. Angesichts dessen und der krisenbedingten Wertverluste bei den Profifußballclubs erhoffen sich viele Investoren einen günstigen Einstieg in die Fußball-Bundesliga. Vor diesem Hintergrund scheint es geboten, dass sich die Fußballclubs der ersten und zweiten Bundesliga auf potentielle Verhandlungen mit Investoren adäquat vorbereiten. Basierend auf den wissenschaftlichen Grundlagen zu den Themen "M&A Due Diligence", "Investoren im Profifußball" und "Strategisches Management unter Unsicherheit" lässt sich eine Orientierungshilfe für deutsche Fußballclubs für den schwierigen Investorenfindungsprozess entwickeln. Das sogenannte Football Management Investment Modell, kurz FoMa I-Modell stellt sicher, dass die Clubs die Anforderungen potentieller Investoren erfüllen können, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Transaktion zu einem angemessenen Preis erhöhen lässt (HOLZINGER, 2004). ...
Document Type: | Periodical |
---|---|
Language: | German |
Author: | Henning ZülchORCiD, Leon Lattermann, Lukas Schön, Benedikt KirschORCiD |
Chairs and Professorships: | Chair of Accounting and Auditing |
Full text/ URN: | urn:nbn:de:0217-28115 |
Parent Title (German): | Football Fact Sheet |
Series (Serial Number): | Football Fact Sheet (#3/21) |
Issue: | Juli 2021 |
Year of Completion: | 2021 |
Page Number: | 24 |
Content Focus: | Practitioner Audience |
Licence (German): | Urheberrechtlich geschützt |