Der Kunde als Mitentwickler
(2018)
Im Rahmen der marktorientierten Unternehmensführung übernimmt der Kunde zunehmend eine aktive Rolle des Mitentwicklers von Produkten und Dienstleistungen. Hier bestehen bereits Konzepte der interaktiven Wertschöpfung, wie etwa Open Innovation und Mass Customization. Mit JOSEPHS® wird eine Plattform für Kundeninteraktionen vorgestellt. Es handelt sich um ein offenes Innovationslabor in Nürnberg, das sich als Intermediär zwischen Unternehmen und Kunden versteht. Hier werden durch verschiedene Akteure bereits in frühen Phasen des Entwicklungsprozesses Kunden und Nichtkunden einbezogen. Am Unternehmen Mifitto wird das Konzept erläutert und die Vorteile werden dargestellt.
Purpose
Increasing demographic diversity within societies and workforces causes challenges with regard to the innovation performance of companies. By definition, innovation communities nowadays are composed of members with diverse function background and age diversity. The challenging question is how to manage diverse corporate innovation communities. The purpose of this paper is to find out which factors determine the success of corporate innovation communities in times of demographic shifts.
Design/methodology/approach
The empirical field to answer the research question are three corporate innovation communities in companies of different industries and size. Multiple case study methodology is applied to gather and analyse the data.
Findings
The study presents an empirically derived framework to structure success factors of diverse corporate innovation communities chronologically in the three phases of preparation, execution and finalization of a community work process. The success factors are described in detail and finally a time sequential guideline for those who are responsible for community management in demographic change is provided.
Research limitations/implications
It is contributed to the literature on innovation communities and it is shown that innovation communities are not only an instrument to solve innovation tasks but are also a promising means to tackle other challenges of recent demographic changes. As limitation must be considered, that the analysed innovation communities only received corporate support for a short period of time and the supporting organizations operate in manufacturing industries in Germany only.
Practical implications
The paper highlights that managers need to be aware that diversity in corporate innovation communities per se does not lead to success. Furthermore, a guideline of success factors for managers of diverse corporate innovation communities is presented which highlights important aspects that managers need to consider during the community work process.
Social implications
Due to demographic shifts in Germany and other European countries, societies in general and workforces in particular have modified. Most pervasive shifts take place with regard to age structures and diversity. Implications how manager could handle diversity successfully are therefore of high relevance for societies.
Originality/value
This study provides a theoretical understanding of the implications of organizational and age diversity on corporate innovation community management. Extant authors have already focussed on success factors in innovation communities and diverse settings isolated, but have not merged these issues.
Kunden möchten vielfach mitgestalten. Mindestens das Produkt, das sie am Ende käuflich erwerben, soll nach Möglichkeit individuelle Wünsche erfüllen oder schlicht individualisiert auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten sein. Dieser Trend setzt sich seit Jahrzehnten fort und hat dazu geführt, dass Kundenorientierung stark in den Fokus von Unternehmen gerückt ist und sich dies z. B. in der Anzahl an Varianten und Individualisierungsmöglichkeiten, die für ein Produkt angeboten werden, niederschlägt. Die Forschung hat auf dieses Phänomen mit Konzepten der interaktiven Wertschöpfung wie Open Innovation und Mass Customization reagiert, welche Produktivität trotz Individualisierung und Produktionseffizienz trotz Produktvielfalt ermöglichen. Doch in welchen Schritten der Entstehung und Entwicklung eines Produktes bietet sich die Interaktion mit dem Kunden vor dem Hintergrund ökonomischer Effizienzziele an? Und wie lässt sich die Partizipation des Kunden mit den Möglichkeiten der Wirtschaftsinformatik gestalten? In diesem Papier erfolgt zunächst eine Systematisierung sogenannter „Orte interaktiver Wertschöpfung“. Je nachdem, ob die interaktive Wertschöpfung in realer face-to-face-Umgebung eher ereignis-orientiert mit Kampagnencharakter stattfindet oder längerfristig und auf Kontinuität angelegt institutionalisiert wird, lassen sich temporäre und kontinuierliche Engagements unterscheiden. Zusätzlich können verschiedene Trägerschaften unterschieden werden. Schließlich wird die Fallstudie JOSEPHS®–Die Service Manufaktur vorgestellt, in der ein solcher Ort für interaktive Wertschöpfung konzipiert, implementiert, technologisch unterstützt und schließlich einer ersten Evaluierung zugeführt wird.
Der Individualisierungstrend der letzten Jahrzehnte hat zu einer starken Kundenorientierung in dem Sinn geführt, dass Kundenwünsche eruiert und dann beispielsweise über eine stark wachsende Varianteielfalt individuell erfüllt werden. Dennoch bleibt der Kunde bis heute meist passiver Werteempfänger. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Dienstleistungen, ist für Unternehmen der Weg vom traditionellen Produktkerngeschäft zu interaktiven hybriden Wertschöpfungssystemen ein mögliches Erfolgsrezept. Der Beitrag skizziert zum einen wesentliche Einflussfaktoren für Unternehmen auf dem Weg zu interaktiver hybrider Wertschöpfung. Auf der anderen Seite werden Anforderungen an Kompetenzen und deren Integration aufgezeigt, die sowohl auf Mitarbeiter-, Organisation- und Kundenebene umgesetzt werden müssen, um die Entwicklung von interaktiven hybriden Wertschöpfungssystemen als Innovationsstrategie implementieren zu können.