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Keywords
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- Climate-related disclosure quality (1)
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- Corporate strategy (1)
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Sustainability is playing an increasingly important role in analysts' assessments of companies. Companies can address this importance through a sustainability strategy by choosing between a sustainability strategy independent from the corporate strategy (standalone sustainability strategy) or integrating sustainability into their corporate strategy (integrated strategy). For this purpose, we investigate the effects of different stages of sustainability integration into the corporate strategy on analysts' perceptions and buy recommendations. Our results show that analysts favour an integrated strategy over a standalone sustainability strategy. This finding is reflected in higher analysts’ perceptions of an integrated strategy. While a standalone sustainability strategy leads to fewer buy recommendations, an integrated strategy does not affect buy recommendations. We discuss our findings in relation to stakeholder theory and voluntary disclosure theory. Our study contributes to understanding how analysts perceive different stages of integrating sustainability into the corporate strategy. This understanding is relevant as analysts work as intermediaries in the capital market between companies and investors.
Seit dem 05.01.2023 ist die die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf europäischer Ebene in Kraft getreten. Rund zwei Jahre hat der Prozess zur Entwicklung der CSRD und der Ablösung der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) gedauert. Der erste Entwurf der CSRD erging dabei bereits im Januar 2021 durch die EU-Kommission. Mit der Verabschiedung der CSRD haben die Mitgliedstaaten der EU seither bis zum 06.07.2024 Zeit, die CSRD in nationales Recht umzusetzen. Hierfür wurden den Mitgliedstaaten bestimmte Umsetzungswahlrechte eingeräumt. Am 22.03.2024 veröffentlichte das Bundesministerium der Justiz schließlich den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der CSRD in Deutschland. Welche Änderungen sich dadurch für berichtspflichtige Unternehmen in Deutschland ergeben und was dies für die künftige Nachhaltigkeitsberichterstattung bedeutet, legt der vorliegende Beitrag dar.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fordert, dass Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie integriert wird. In der Kapitalmarktkommunikation nimmt die Unternehmensstrategie eine besondere Bedeutung ein, insb. im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Unternehmens. Die verpflichtende Integration ist ein bedeutender Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Daher stellt sich die Frage, ob die Integration von Nachhaltigkeit mit Blick auf die Kapitalmarktkommunikation positive Effekte zeigt und mehr Glaubwürdigkeit ermöglicht. Insb. Analysten spielen eine entscheidende Rolle als Informationsvermittler auf dem Kapitalmarkt, indem sie die strategischen Informationen, z.B. aus der Unternehmensstrategie, verarbeiten. Wie sich die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie auf die Einschätzung von Analysten auswirkt, ist daher für Unternehmen von besonderem Interesse.
Climate-related issues have become increasingly relevant, as reflected in current political and academic discourse. This development is also reflected in investors' capital allocation decisions and their demand for climate-related information. Considering the recommendations of the Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), we first investigate the climate-related disclosure quality of listed German firms. We use self-constructed scoring models based on the TCFD recommendations to measure disclosure quality. Second, we use regression analysis to investigate whether corporate governance can explain climate-related disclosure quality. The results indicate that disclosure quality is heavily dispersed across firms, with risk disclosure being better than disclosure of opportunities. Corporate governance factors exert distinct but mostly weak influence on climate-related disclosure quality and that institutional ownership promotes climate-related disclosure quality. We show several implications for research and practice and highlight the relevance for firms to implement a comprehensive approach to communicating climate-related issues.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) steht vor der Umsetzung in deutsches Recht. Die Nachfolgerin der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) bringt etliche Änderungen im Hinblick auf die künftige Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland und Europa mit sich. Doch wie steht es am deutschen Kapitalmarkt in der Berichtssaison 2022 um die Ex-ante-Konformität der Berichterstattung im Hinblick auf die CSRD? In einer Analyse basierend auf den inhaltlichen Anforderungen des CSRD-Entwurfs der EU-Kommission vom April 2021 geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, inwieweit die größten deutschen börsennotierten Unternehmen den neuen Anforderungen bereits vor der Umsetzung der CSRD in deutsches Recht gerecht werden. Der Beitrag gibt darüber hinaus Aufschluss über die wesentlichen Stärken und Schwächen der Unternehmen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung und über die relevanten Einflussfaktoren für die Ex-ante-Konformität der Berichterstattung.
Mit der am 05.01.2023 in Kraft getretenen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung und -prüfung auch für Unternehmen des Mittelstandes verpflichtend. Zum Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde eine Unternehmensumfrage durchgeführt. Der Beitrag zeigt auf, worin die größten Herausforderungen liegen und wie der Wirtschaftsprüfer bestmöglich unterstützen kann.
Nachhaltigkeit rückt als alternativloser Bestandteil in die Unternehmensberichterstattung. Getrieben durch einen verschärften Fokus von Stakeholdern samt steigender Regulierung setzen sich Unternehmen vermehrt mit Nachhaltigkeitsaspekten auseinander. Ungeachtet dessen muss hinterfragt werden, inwieweit Nachhaltigkeit wirklich als Bestandteil des Unternehmensselbstverständnisses betrachtet werden kann.
CSRD-Incoming
(2023)
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung erfährt aktuell eine massive Änderung der regulatorischen Anforderungen. Insb. die im November 2022 verabschiedete Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) trägt zu einer Verschärfung der qualitativen Nachhaltigkeitsberichtsanforderungen für eine Vielzahl an Unternehmen in Europa bei. Die größten Herausforderungen liegen in der verpflichtenden Verortung der Nachhaltigkeitsinformationen im Lagebericht und der verpflichtenden Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Aufgrund dessen müssen sich die Unternehmen frühzeitig mit den inhaltlichen Anforderungen auseinandersetzen. Dabei stellt sich für viele Unternehmen die Frage: Welche Unternehmen erfüllen bereits die neuen Anforderungen der CSRD? Der vorliegende Beitrag zielt daher auf die Identifikation von Unternehmen ab, die bereits auf die Anforderungen der CSRD vorbereitet sind und damit als Orientierung für viele andere Unternehmen dienen können. Darüber hinaus werden Handlungsempfehlungen gegeben, mit denen sich die Unternehmen auf die Umsetzung der CSRD vorbereiten können.
Dass Nachhaltigkeit im Unternehmen gelebt und im Management verankert werden muss, ist nichts Neues mehr. Dafür sorgt vor allem die europäische Gesetzgebung, u.a. mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Gerade mit der CSRD und den kürzlich von der EU-Kommission verabschiedeten European Sustainability Reporting Standards (ESRS) wird die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Strategie und im Geschäftsmodell unabdingbar. Dennoch ist ein sog. integratives Verständnis bei deutschen Unternehmen noch immer nicht ganz angekommen. Oftmals wird das Thema losgelöst von der ganzheitlichen Unternehmensvision betrachtet. Ausdruck dafür sind gesonderte Nachhaltigkeitsberichte mit einer ausführlichen Beschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie, welche nicht in den Kontext der Geschäftsstrategie gesetzt wird. Aus diesem Grund soll der vorliegende Beitrag den Status quo in puncto 'Integratives Nachhaltigkeitsverständnis' in den Berichtsaisons 2022 und 2023 darlegen und dabei insb. erklären, wie sich dieses Verständnis innerhalb zweier Berichtsjahre verändert hat. Zudem verdeutlicht der Beitrag, inwiefern sich das integrative Nachhaltigkeitsverständnis auf die Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen auswirkt und welche Vorteile sich daraus ergeben.
Die voranschreitende Digitalisierung und die wachsende Relevanz um Nachhaltigkeit bilden weiterhin die Trendthemen der diesjährigen Berichtssaison. Der erste Teil der Berichterstattung über den diesjährigen Wettbewerb "Investors' Darling 2023" in der KoR-Ausgabe 10/2023 beschrieb die aktuellen Ergebnisse des Wettbewerbs hinsichtlich der Qualität der Kapitalmarktkommunikation deutscher Unternehmen. Der nunmehr hier präsentierte zweite Teil legt insb. die vertiefenden Ergebnisse der Sieger in den Sonderpreiskategorien dar. Überdies beleuchtet er nochmals die beiden Trendthemen Nachhaltigkeit und Digitales und bietet abschließend einen Ausblick auf die kommende Berichtsaison.
Zum nunmehr zehnten Mal wurden am 21.09.2023 die besten Kapitalmarktstrategen Deutschlands ausgezeichnet. Das manager magazin prämiert gemeinsam mit der Berenberg Bank und dem Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling der HHL Leipzig Graduate School of Management den "Investors' Darling 2023" sowie die weiteren Preisträger im Rahmen dieses Wettbewerbs. Hierfür wird die Kapitalmarktkommunikation aller 160 Unternehmen aus dem DAX, MDAX und SDAX analysiert. Aufgrund seiner Stellung als der umfangreichste Kapitalmarktkommunikationswettbewerb Deutschlands lassen sich auf seiner Basis frühzeitig die Trends in Sachen Finanzkommunikation erkennen. Im aktuellen Wettbewerbsjahr zeigt sich neben Nachhaltigkeit nochmals das Thema Digitalisierung als aktuelles und künftiges Differenzierungskriterium.
Purpose
The paper aims to provide companies with a better understanding of the needs of institutional investors to improve the disclosure of sustainability information by companies. The study investigates the changed information needs of institutional investors resulting from the Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR).
Design/methodology/approach
This study uses an internet-based survey instrument amongst institutional investors to gain insights into their needs regarding sustainability information. The authors received 155 responses in total and use descriptive statistics and t-tests to analyse the survey data.
Findings
The results demonstrate that the implementation of the SFDR challenges institutional investors, as it affects their decision process. Additionally, the findings still indicate a lack of available corporate sustainability information, making it even more challenging for institutional investors to make appropriate investment decisions. Respondents suggest that information on climate-related risks is more important than the European Union (EU) Taxonomy metrics for meeting the SFDR requirements.
Research limitations/implications
The findings are mainly restricted to the opinion of European investors. However, the evidence contributes to the existing literature by investigating institutional investors' information needs in the new regulatory landscape.
Practical implications
As the study provides insights into institutional investors' needs, reporting companies recognise the relevance of transparently providing sustainability information to be further considered in the investment process of institutional investors despite the regulation. The findings can help regulators develop uniform and global sustainability reporting standards.
Originality/value
This paper is the first to provide evidence on sustainability information requested on the institutional investors' side. The survey gathers primary data from professional investment members unavailable in databases or reports.
Die Nachhaltigkeitsdiskussion hat in den letzten Monaten sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft erheblich an Bedeutung gewonnen. Ein dynamisches regulatorisches Umfeld in Europa bestärkt diesen Trend. Nicht nur die EU erhöht den Druck auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit der Veröffentlichung ihres Entwurfs zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Auch die Gründung des International Sustainability Standards Boards (ISSB) durch die IFRS Foundation mit künftigem Sitz in Frankfurt/M. ebnet den weiteren Weg in Richtung nachhaltiges Wirtschaften. Damit richtet sich der Blick auch auf europäische kapitalmarktorientierte Unternehmen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie gut die 160 DAX-Unternehmen und die ATX-Prime-Unternehmen derzeit mit ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgestellt sind.
Communicative reporting
(2022)
Die digitale Transformation hat sich seit der Pandemie nicht nur im privaten Bereich massiv weiterentwickelt, sondern verändert sämtliche Prozesse in der Unternehmensorganisation. Auch die Geschäftsberichterstattung erlebt dabei einen radikalen Umschwung. Einen Geschäftsbericht, wie noch vor fünf Jahren? Undenkbar – insb., wenn ein Unternehmen künftig wettbewerbsfähig bleiben will. Die Form des Geschäftsberichts entwickelt sich zum Communicative Reporting. Während vor einiger Zeit die ersten Bilder und grafischen Darstellungen im Geschäftsbericht noch für Aufsehen sorgten, sind heute digitale Wege zur Informationsnutzung das A und O. Neue Altersgruppen unter den Stakeholdern erwarten zunehmend die digitale Bereitstellung von Berichtsinformationen. Der vorliegende Beitrag liefert wichtige Erkenntnisse, Handlungsempfehlungen und Best Practices zum Communicative Reporting.
Investors‘ Darling 2022
(2022)
Am 15.09.2022 war es wieder soweit: die besten Kapitalmarktstrategen in Deutschland wurden prämiert. Der Preis „Investors‘ Darling 2022“ wurde durch das manager magazin gemeinsam mit der Berenberg Bank und dem Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling der HHL Leipzig Graduate School of Management verliehen. Der Wettbewerb analysiert die Kapitalmarktkommunikation der im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen. Dabei kann dieser aufgrund seiner mehrjährigen Analyse Trends am Kapitalmarkt identifizieren und in den Kontext der Finanzmarktkommunikation setzen. Die aktuellen Trends in der Kapitalmarktkommunikation lassen sich in drei Worten zusammenfassen: Krisenkommunikation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Über ein Jahr ist es her, als die COVID-19-Pandemie Deutschland mit ihrem Ausbruch regelrecht überschattete. Kapitalmarktorientierte Unternehmen in Deutschland stehen seither vor erheblichen Herausforderungen – angefangen bei der Reorganisation interner Prozesse, wie die sofortige Umgestaltung bisheriger Arbeitsabläufe zu Homeoffice-Lösungen bis hin zu virtuellen Hauptversammlungen. Allerdings umgibt diese Unternehmen dabei eine nicht weniger wichtige Aufgabe: Die Kommunikation über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gegenüber ihren Investoren. Investor Relations erweist sich insb. in diesen Zeiten als wahre Königsdisziplin, besonders für die Stabilisierung des Anlegervertrauens. Die COVID-19-Krise hat mit all ihren Auswirkungen zu einem Wandel in der Kapitalmarktkommunikation geführt. Rückblickend auf das letzte Jahr, soll der vorliegende Beitrag eine erste Bilanz dazu liefern, inwiefern sich die Kapitalmarktkommunikation während der Krise verändert hat und welche Bestandteile einer qualitativ hochwertigen Krisenkommunikation künftig zu den „must haves“ einer guten Kapitalmarktkommunikation zählen.
In recent years, the European Union has been increasingly concerned with ensuring more transparency concerning sustainable financial flows. This momentum is also reflected in the current development at the European level regarding the harmonization of sustainability reporting. Recently, the European Commission published a proposal for a new Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) on April 21, 2021, which would amend the existing reporting obligation of the Non-Financial Reporting (NFR) Directive (2014/95/EU) and entail several changes regarding sustainability reporting for numerous firms. This article is intended to provide an initial insight into what is in store for firms, and which listed firms in Germany are ex-ante compliant with the additional requirements for sustainability reporting. The main question to be answered is how compliant the companies currently are according to the latest CSRD proposal.
Europa im Jahr 2050 – klimaneutral! Dies hat sich zumindest die EU-Kommission klar zum Ziel gesetzt und mit der Einführung des „EU Green Deal“ am 11.01.2019 noch einmal deutlich das regulatorische Umfeld verschärft, insb. für Unternehmen und Kapitalmärkte. Am 21.04.2021 hat die EU-Kommission sodann ihren Vorschlag zur neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterbreitet, welche die bestehende Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD) (2014/95/EU) ersetzen würde. Die CSRD ist neben der EU-Taxonomie und der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ein weiteres Instrument im Rahmen der europäischen Sustainable-Finance-Strategie, mit welcher die EU-Kommission zum einen nachhaltige Investitionen und Projekte fördern und zum anderen die Transparenz von Nachhaltigkeitsinformationen stärken möchte. Indes bringt der aktuelle Kommissionsentwurf zur CSRD enorme Herausforderungen, vor allem für die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutscher Unternehmen, mit sich. Der vorliegende Beitrag stellt dar, welche Anforderungen auf die Unternehmen zukommen und wie gut die größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland in puncto Konformität und Bereitschaft zur Anwendung ausgewählter Anforderungen des CSRD-Entwurfs abschneiden.
Die Coronavirus-Pandemie begleitet das gesellschaftliche Leben nun seit mehr als einem Jahr und wirkt sich in Folge dessen auch auf die Kapitalmarktkommunikation von Unternehmen aus. Um am Kapitalmarkt auch in der Krise überzeugen zu können, müssen Unternehmen transparent über die Auswirkungen der Krise berichten. Wie die Unternehmen in der Kapitalmarktkommunikation insgesamt abschneiden, wurde in Teil 1 dieses Beitrags dargestellt. Dazu wurde der Sieger des Wettbewerbs Investors´ Darling 2021 vorgestellt und die Ergebnisentwicklung diskutiert. Der vorliegende zweite Teil des Beitrags stellt hingegen die Sieger in den Sonderpreiskategorien vor und geht auf den überarbeiteten Corona-Score ein. Der Corona-Score wurde im Vorjahr zur Beurteilung der Finanzkommunikation zur Coronavirus-Pandemie entwickelt. Damit kann ein Zeitvergleich in puncto Krisenkommunikation zum letztjährigen Ergebnis erfolgen.
Österreichische Unternehmen kommunizieren Nachhaltigkeit oftmals genauso gut und teilweise sogar besser als deutsche Unternehmen. Lediglich im Vergleich zu den größten deutschen Unternehmen herrscht Aufholholbedarf. Das ist das wesentliche Ergebnis einer neuen Studie der Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG, die unter Federführung der HHL Leipzig Graduate School of Management und in Zusammenarbeit mit der CIRA (Cercle Investor Relations Austria), der Interessengemeinschaft für Investor Relations in Österreich, erstellt wurde.
Im Rahmen der Studie wurde die Nachhaltigkeitskommunikation der 38 Unternehmen im österreichischen Aktienindex ATX Prime untersucht. Dabei wurden die Unternehmen hinsichtlich der Qualität ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Verknüpfung von Nachhaltigkeitsthemen mit der Corona-Pandemie sowie ihrer Kommunikationsbreite analysiert. Die einzelnen Bewertungen in diesen drei Kategorien wurden zu einem Sustainability Score zusammengefasst.
Im Durchschnitt erreichen die ATX-Unternehmen einen Sustainability Score von 58 %. Damit liegen sie zwar hinter den Unternehmen im deutschen Leitindex DAX (71 %), aber gleichauf mit den Unternehmen im deutschen Mid-Cap-Index MDAX (58 %). Im Vergleich zum deutschen Small-Cap-Index SDAX (47 %) und zum DAX160 (56 %), der alle Unternehmen aus der DAX-Indexfamilie enthält, schneidet der ATX besser ab.
Insgesamt liegt das Qualitätsniveau innerhalb des ATX Prime dicht beieinander. 31 der 38 Mitglieder haben einen Sustainability Score von 50 % oder höher. Den höchsten Wert erreichte die AMAG Austria Metall AG (85,0 %), gefolgt von der Österreichischen Post AG (80,0 %). Auf dem dritten Platz lagen die Palfinger AG, Zumtobel Group AG, Raiffeisen Bank International AG und Lenzing AG (jeweils 77,5 %).
„Die Qualität der Nachhaltigkeitskommunikation von österreichischen Unternehmen ist insgesamt solide und kann sich auch im Vergleich zum Gros der deutschen Unternehmen sehen lassen“, sagt Professor Dr. Henning Zülch von der HHL Leipzig Graduate School of Management. Weiterhin betont er: „Die Mitglieder im ATX Prime können vor allem durch eine umfassende Berichterstattung über die gesetzlichen Mindestangaben hinaus überzeugen. Nahezu alle Firmen berichten über freiwillige Inhalte. Das verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit ein Top-Thema ist. Und auch in der transparenten Offenlegung des Wesentlichkeitsprozesses sowie der Einbindung ihrer Stakeholder bei Nachhaltigkeitsthemen schneiden die Unternehmen gut ab. Im Vergleich zu den DAX-Unternehmen haben die ATX-Unternehmen aber noch Aufholbedarf.“
„Die Nachhaltigkeitskommunikation der österreichischen Unternehmen hat sich deutlich weiterentwickelt. Das ist aber noch kein Grund zum Ausruhen. Die Anforderungen an die ESG-Berichterstattung verschärfen sich weiter durch neue Vorgaben der internationalen Investoren sowie neue Regularien wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive “, ergänzt Jens Hecht, Managing Partner der Kirchhoff Consult AG.