Social Media ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es beeinflusst und verändert viele Unternehmensbereiche sowie -prozesse. Informationskanäle und -bedürfnisse haben sich folglich einem starken Wandel unterzogen. Unternehmensbereiche, wie Marketing oder Recruiting, haben es vorgemacht. Die Finanzberichterstattung hingegen befindet sich mitten im Veränderungsprozess. Handelte es sich bei den Adressaten bisweilen um eine eher kleinere fachspezifischere Zielgruppe, wollen künftig die verschiedensten Stakeholdergruppen abgeholt und informiert werden. Hierzu gibt der vorliegende Beitrag neben einem allgemeinen Überblick über das Social Media-Verhalten am Kapitalmarkt einen beispielhaften Einblick in den Status quo der Finanzmarktkommunikation der DAX40-Unternehmen auf der Business-Plattform LinkedIn. Ergänzend wird auf die Einbettung der Social Media-Kommunikation in das Communicative Reporting eingegangen. Der Beitrag schließt mit einem Fazit und einem Ausblick auf die künftige Gestaltung einer Social Media-orientierten Finanzkommunikation.
Die Art und Weise, wie Unternehmen mit dem Kapitalmarkt kommunizieren, befindet sich in einer Transformation. Die Shareholder erwarten eine fortlaufende Versorgung mit Informationen. Gleichzeitig steigt auch das informationsinteresse der anderen Stakeholder stetig an. Die Marktteilnehmer möchten unmittelbar und kohärent informiert sein. Während früher der Vorstand im Rampenlicht stand, rückt nun auch der Aufsichtsrat in den Fokus der Investoren. Die daraus resultierende steigende Bedeutung des Aufsichtsrats für die Kapitalmarktkommunikation spiegelt sich bereits seit 2017 im Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) wider. Dieser empfiehlt seither dem Aufsichtsratsvorsitz, in einen Dialog mit den Investoren einzutreten. Gleichzeitig bieten sich dem Aufsichtsrat durch diese Veränderungen Möglichkeiten, die das Reporting auf eine neue Stufe heben können.
In Zeiten multipler Krisen wie der COVID-19 Pandemie oder des Kriegs in der Ukraine hat sich klar gezeigt, wie wichtig zeitnahe und regelmäßige Updates sowie verlässliche Informationen in Form von Quartalsberichten für die verschiedenen Kapitalmarktakteure sein können. Zugleich wird im Schrifttum von einer Deregulierung gesprochen, da im Prime-Standard der Frankfurter Börse gelistete Unternehmen mittlerweile keine umfangreichen Quartalsfinanzberichte veröffentlichen müssen. Der Fokus liegt verstärkt auf der Quartalsmitteilung – passt das zusammen? Um diese Frage zu beantworten, werden folgend aktuelle Entwicklungen der Quartalsberichterstattung der drei deutschen Indizes DAX, MDAX und SDAX untersucht und eingeordnet. Überdies werden abschließend konkrete Handlungsempfehlungen und Implikationen für die Praxis benannt.
Nichtfinanzielle Kennzahlen werden in der Unternehmenssteuerung immer bedeutsamer. Im Jahr 2022 nutzten bereits 55% der DAX160-Unternehmen solche Kennzahlen. Nichtfinanzielle Steuerungskennzahlen dienen dabei als Indikatoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens und ermöglichen eine ganzheitliche Analyse der Unternehmensleistung. BASF SE hebt sich als Vorreiter im DAX160 hervor, nicht nur in der Nutzung nichtfinanzieller Steuerungskennzahlen, sondern auch in exzellenter Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dafür erhielt das Unternehmen bei dem Kapitalmarktkommunikationswettbewerb Investor‘s Darling den Sonderpreis „Sustainability Communication“.
Die voranschreitende Digitalisierung und die wachsende Relevanz um Nachhaltigkeit bilden weiterhin die Trendthemen der diesjährigen Berichtssaison. Der erste Teil der Berichterstattung über den diesjährigen Wettbewerb "Investors' Darling 2023" in der KoR-Ausgabe 10/2023 beschrieb die aktuellen Ergebnisse des Wettbewerbs hinsichtlich der Qualität der Kapitalmarktkommunikation deutscher Unternehmen. Der nunmehr hier präsentierte zweite Teil legt insb. die vertiefenden Ergebnisse der Sieger in den Sonderpreiskategorien dar. Überdies beleuchtet er nochmals die beiden Trendthemen Nachhaltigkeit und Digitales und bietet abschließend einen Ausblick auf die kommende Berichtsaison.
Zum nunmehr zehnten Mal wurden am 21.09.2023 die besten Kapitalmarktstrategen Deutschlands ausgezeichnet. Das manager magazin prämiert gemeinsam mit der Berenberg Bank und dem Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling der HHL Leipzig Graduate School of Management den "Investors' Darling 2023" sowie die weiteren Preisträger im Rahmen dieses Wettbewerbs. Hierfür wird die Kapitalmarktkommunikation aller 160 Unternehmen aus dem DAX, MDAX und SDAX analysiert. Aufgrund seiner Stellung als der umfangreichste Kapitalmarktkommunikationswettbewerb Deutschlands lassen sich auf seiner Basis frühzeitig die Trends in Sachen Finanzkommunikation erkennen. Im aktuellen Wettbewerbsjahr zeigt sich neben Nachhaltigkeit nochmals das Thema Digitalisierung als aktuelles und künftiges Differenzierungskriterium.
Die Coronavirus-Pandemie ist noch nicht überwunden, schon ist mit der Ukraine-Krise eine neue Krise allgegenwärtig. In beiden Krisensituationen werden die Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die noch keineswegs überstanden sind. Lag in der Corona-Krise vor allem die Reorganisation von verschiedenen Prozessen im Fokus (bspw. Umstellung auf Homeoffice-Lösungen, virtuelle Hauptversammlungen), verschiebt sich der Schwerpunkt auf das Decoupling von Russland (bspw. Rückzug aus dem russischen Markt). Darüber hinaus kommt noch die unsichere Versorgungslage mit Energie, die in Folge der Ukraine-Krise auftritt und gerade in den bevorstehenden Wintermonaten zu noch nicht abschätzbaren Herausforderungen führen wird. Um bei all diesen notwendigen Anpassungen die Investoren, aber auch die übrigen Stakeholdergruppen mitzunehmen, bedarf es einer klaren und kohärenten (Finanzmarkt-)Kommunikation.
Investors‘ Darling 2022
(2022)
Am 15.09.2022 war es wieder soweit: die besten Kapitalmarktstrategen in Deutschland wurden prämiert. Der Preis „Investors‘ Darling 2022“ wurde durch das manager magazin gemeinsam mit der Berenberg Bank und dem Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling der HHL Leipzig Graduate School of Management verliehen. Der Wettbewerb analysiert die Kapitalmarktkommunikation der im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen. Dabei kann dieser aufgrund seiner mehrjährigen Analyse Trends am Kapitalmarkt identifizieren und in den Kontext der Finanzmarktkommunikation setzen. Die aktuellen Trends in der Kapitalmarktkommunikation lassen sich in drei Worten zusammenfassen: Krisenkommunikation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.