Eat, sleep, report, repeat – so könnte man den Alltag vieler Reporting-Verantwortlicher in Unternehmen zusammenfassen. Mit den neuen EU-Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wird das Pensum sogar nochmals erhöht. Sollten jetzt auch kleinere Unternehmen über ESG-Kennzahlen berichten? Und warum sind Online-Berichte ein idealer Kanal für das Reporting? Darüber spricht ESGZ-Mitherausgeber Prof. Dr. Henning Zülch mit Dr. Eloy Barrantes von der Reporting-Agentur nexxar aus Wien.
„Digitale Investor Relations, also die Nutzung digitaler Kanäle zur Kommunikation mit Investoren und Stakeholdern, gewinnen zunehmend an Bedeutung. In der heutigen digitalen Welt haben Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit, auf einfache und effiziente Weise Informationen bereitzustellen, und mit ihren Investoren und Aktionären in Kontakt zu treten.“ – diese Einleitung schlägt uns ChatGPT als Editorial zu unserem Themenheft vor. Tatsächlich werden KI-Tools in Zukunft einen starken Einfluss auf die Finanzkommunikation haben. Einerseits aufseiten der Unternehmen, die KI schon heute einsetzen – etwa für das iXBRL-Tagging im Reporting oder das Drafting von Investor Relations (IR)-Texten. Andererseits aufseiten der Stakeholder, wo KI eine immer größere Rolle bei der Datenanalyse und Informationsbereitstellung einnehmen wird. Wer denkt, dass Stakeholder heute schon mit einem „Financial Information Overload“ kämpfen, hat jedenfalls noch keine Vorstellung von dem, was in Zukunft kommt.
Digital Reporting
(2023)
Digitale Unternehmensberichte sind bei deutschen Top-Unternehmen längst kein Novum mehr. Bereits vor über 20 Jahren veröffentlichte DaimlerChrysler als erstes DAX-Unternehmen eine vollwertige HTML-Version des Geschäftsberichts. Das Unternehmen existiert heute nicht mehr in dieser Form, aber der Trend ist geblieben: Nicht nur die Optik, sondern auch die Bedeutung von Online-Berichten hat sich seitdem deutlich geändert: Waren digitale Berichte früher nur ein „Add-on“ zum gedruckten Bericht, so stehen diese heute bei vielen DAX-Konzernen ganz klar im Mittelpunkt der Publikationsstrategie. In diesem Beitrag beschreiben wir die wesentlichen Gründe hinter dieser Entwicklung, stellen den Status quo vor und erläutern den Ansatz des Communicative Reportings.
Einfluss von Finfluencern
(2023)
Financial Influencer spielen eine zunehmend wichtigere Rolle im Informationsverhalten von jungen Investoren. Eine Studie von Paradots, der Fachhochschule St. Pölten und der HHL – Leipzig Graduate School of Management hat sich erstmals mit dem Einfluss der Finfluencer auf ihre Follower beschäftigt und Rückschlüsse für die Investor Relations gezogen.
Dr. Eloy Barrantes ist CEO von nexxar. Die Wiener Agentur betreut die digitalen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte von Konzernen wie adidas, BASF und Shell. Mit dem Start-up Reportery.io (www.reportery.io)bietet das Unternehmen außerdem eine SAAS-Lösung an,
über die sich auch kleine und mittlere Firmen selbst einen Online-Bericht erstellen können. Abseits vom Reporting unterstützen die Wiener Digital-Experten mit der Agentur-Tochter Paradots (www.paradots.com) viele börsennotierte Unternehmen bei der IR-Kommunikation auf Social Media.
Interview: Die Fragen stellte Prof. Dr. Henning Zülch, HHL Leipzig Graduate School of Management, Leipzig und Mitglied im Fachbeirat der KoR.
Nowadays, social media are a central source of information, but they are hardly used for investor relations (IR) communication. Only 22% of IR departments in Germany, for instance, use them as a communication channel (Hoffmann et al. (2018)). In this first article of our series on social media IR, we explain why social media will become indispensable for financial communication in the future. We also show how companies implement social media IR in practice and explain the most important dos and don’ts.
Communicative reporting
(2022)
#Finanzkommunikation
(2022)
Für börsennotierte Unternehmen sind Social Media längst ein zentraler Kommunikationskanal. Aber wie nutzen DAX-Konzerne speziell LinkedIn, um Finanzthemen aktiv zu streuen? Eine Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management hat genau dies nun analysiert. Das Ergebnis: Nur rund 16% aller Postings weisen einen konkreten Finanzbezug auf. Vor allem Finanzkennzahlen und Postings zur wirtschaftlichen Performance kommen noch sehr selten vor.
Communicative reporting
(2022)
Die digitale Transformation hat sich seit der Pandemie nicht nur im privaten Bereich massiv weiterentwickelt, sondern verändert sämtliche Prozesse in der Unternehmensorganisation. Auch die Geschäftsberichterstattung erlebt dabei einen radikalen Umschwung. Einen Geschäftsbericht, wie noch vor fünf Jahren? Undenkbar – insb., wenn ein Unternehmen künftig wettbewerbsfähig bleiben will. Die Form des Geschäftsberichts entwickelt sich zum Communicative Reporting. Während vor einiger Zeit die ersten Bilder und grafischen Darstellungen im Geschäftsbericht noch für Aufsehen sorgten, sind heute digitale Wege zur Informationsnutzung das A und O. Neue Altersgruppen unter den Stakeholdern erwarten zunehmend die digitale Bereitstellung von Berichtsinformationen. Der vorliegende Beitrag liefert wichtige Erkenntnisse, Handlungsempfehlungen und Best Practices zum Communicative Reporting.
Das Berichtsjahr 2020 wird vielen Reporting-Verantwortlichen in Unternehmen in Erinnerung bleiben. Neben der Einführung von iXBRL hat die Pandemie großen Einfluss auf die Berichte – auch in konzeptioneller, gestalterischer und kommunikativer Hinsicht. Im Konzept, seiner Bildsprache oder dem CEO-Vorwort dürfen die inhaltlichen Botschaften des Berichts nicht konterkariert werden. Nur wenn Inhalt und Gestaltung zusammenspielen, kann eine glaubwürdige und authentische Unternehmenspublikation entstehen. […]
Eine überzeugende Geschäftsberichterstattung in Zeiten der Coronavirus-Pandemie ist eine Funktion aus (i) zeitgemäßer Gestaltung und (ii) entscheidungsrelevanten Inhalten. Um Erstellern in unruhigen Zeiten eine inhaltliche Hilfestellung zu leisten, gibt Teil 2 des Beitrags einen Überblick zur Corona-Krisenkommunikation sowie eine „Guidance“, u.a. anhand von Best-Practice-Beispielen.
When it comes to financial communications, most listed football clubs (FCs) are far away from playing in the Champions League. This is shown most apparently in terms of their corporate reporting quality – most clubs limit themselves to mandatory reporting. Strategic storytelling, digital engagement and brand communication are (in most cases) not part of the publication strategy. This is a waste of potential: professional football clubs should realize the communicative power of corporate reporting in the digital era and start using their online report as a tool for communicating with fans.
Der gedruckte Geschäftsbericht stellt bei vielen Konzernen noch immer das Leitmedium im Reporting dar. Dabei haben sich die Bedürfnisse der Stakeholder sowie deren Informationsnutzungsverhalten in den letzten beiden Jahrzehnten zum Teil fundamental geändert. Mit dem Übergang auf „Digital First“ stellen sich Unternehmen verschiedenen Fragen und Herausforderungen der digitalen Berichterstattung. Multi-Channel-Publishing, interaktive Karte oder Quick Finder – der Beitrag zeigt, welche bemerkenswerten Praxislösungen Unternehmen schon heute anbieten. Damit überhaupt relevante Informationen entsprechende Zielgruppen erreichen, heißt der eindringliche Appell der Autoren: weg vom passiven Pull Reporting – hin zur aktiven Kommunikation der
Berichtsinhalte.