Chair of Economic and Business Ethics
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Corporate Compliance gewinnt im Unternehmenskontext zunehmend an Bedeutung, wobei die Compliance-Kommunikation in Richtung der Mitarbeiter essenziell zur wirksamen Umsetzung angesehen wird. Zugleich zeigen Forschung und Praxis, dass die Art und Weise der technisch-instrumentellen Umsetzung von Compliance-Kommunikation zwar adressiert ist, jedoch der Rahmen zu ihrer Wirksamkeit bislang offen ist. Die vorliegende Arbeit beabsichtigt, den gemeinsamen Verständnisrahmen konzeptionell zu schärfen und zu klären, wie Compliance in der internen Unternehmenskommunikation in Richtung der Mitarbeiter für deren Compliance-Commitment kommuniziert werden kann. Die Argumentation erfolgt entlang der Struktur von Werten, Realität und Investitionen.
Es werden Compliance und dessen Kommunikation als Teil der internen Unternehmenskommunikation geschärft und zugleich die Perspektive der Ökonomischen Ethik - unter dem Fokus des Nichtschädigungsprinzips - im Anwendungskontext Compliance erweitert. Basierend auf dem normativen Wert der Nichtschädigung und den empirischen Bedingungen von relevanten Inkonsistenzen, wird die Notwendigkeit erarbeitet, Compliance im Zuge eines Reframings neu zu denken. Mit Blick darauf, dass Compliance davon geprägt ist, dass nicht sämtliche Eventualitäten in Regeln abgebildet werden können und im Alltagshandeln Grauzonen von Regeln bestehen, bedarf es einer, in der Unternehmenskultur verankerten Bereitschaft zu regelkonformem und verantwortungsvollem Verhalten, zu dem sich die Mitarbeiter individuell bindend verpflichtet fühlen. Um dies zu erreichen, wird vorgeschlagen: Reframe compliance to commit to comply.
Coaching gewinnt zunehmend an Popularität und damit auch an gesellschaftlichem Einfluss, insbesondere im wirtschaftlichen Kontext. Gleichzeitig ist die Coaching-Community mit verantwortungslosen Kollegen, immer komplexeren ethischen Dilemmata und wachsenden moralischen Ansprüchen konfrontiert und braucht mehr denn je alltagstaugliche und vernünftige ethische Orientierungen. Im aktuellen Coaching-Diskurs scheinen sich diesbezüglich zwei gegensätzliche Positionen herausgebildet zu haben, die jeweils ein unterschiedliches Verständnis einer Coaching-Ethik beanspruchen. Das derzeit weit verbreitete instrumentelle Verständnis von Coaching, das vor allem den (finanziellen) Nutzen und die damit verbundene positivistische Effizienz- und Wirkungslogik in den Vordergrund stellt und in dieser Arbeit als eine positivistisch-instrumentelle Perspektive bezeichnet wird, steht in einem Spannungsverhältnis zu den wachsenden (moralischen) Erwartungen an die Coaching-Profession, die häufig mit einer normativistischen Sichtweise verbunden sind. Während die positivistisch-instrumentelle Perspektive normative Werte zu wenig berücksichtigt, was zu empiristischen Fehlschlüssen bei der Ableitung moralischer Urteile führen kann, vernachlässigt die normativistische Sichweise häufig Realitätsbedingungen mit der Folge möglicher normativistischer Fehlschlüsse, so dass keine der beiden Perspektiven allein eine ausreichende Grundlage für eine Coaching-Ethik bilden kann. Ziel der Arbeit ist es, das antagonistische Verhältnis der beiden Perspektiven durch ihre Synthese mit Hilfe der ökonomischen Ethik aufzulösen und Möglichkeiten der Komplementarität ihrer Stärken aufzuzeigen. Als Ergebnis dieser systematischen Untersuchung wird ein harter Kern einer Coaching-Ethik in Form des Schemas „do no illegitimate harm“ definiert, der als systematische Nebenbedingung einer verantwortungsvollen Coaching-Praxis verstanden werden kann und aus dem sich normativ gehaltvolle, verständliche, praktisch handhabbare und hinreichend differenzierte ethische Orientierungen für Coaching-Akteure ableiten lassen. Dabei werden notwendige Selbstbeschränkungen zur Vermeidung illegitimen Schädigungen im Coaching-Kontext nicht als Kosten, sondern als Investitionen in die ermöglichenden Bedingungen der Coaching-Profession zum gegenseitigen Vorteil reframed.
Die vorliegende Arbeit geht der Forschungsfrage nach: „Wie befördern Marketingmaßnahmen nachhaltigkeitsorientierte Bekleidungsunternehmen, dass Kund:innen sich selbstbegrenzen im Konsum?“, da der Konsum und seine Begrenzung zu den drängendsten Themen unserer Zeit gehören. Es wird untersucht, wie eine breite Verhaltensveränderung hin zu nachhaltigeren Konsummustern möglich ist und welche Verantwortung Unternehmen (dafür) haben. Anhand der Konzepte Ethischer Kompass, Drei-Ebenen-Paradigma abstrakter Ordnung und Marketingmix kann diese wirtschaftsethische Unternehmensverantwortung realwirtschaftlich umgesetzt werden. Auch Bekleidungskonsument:innen werden untersucht, was sie (normativ) wollen und welche Wirklichkeiten sie von ihren Zielen abhalten. Parallel werden die Erkenntnisse für Verhalten in drei ethisch gehaltvolle Klassen von Handlungsbedingungen eingeordnet, die Verhalten nachvollziehbar machen. Mittels einer Fallstudienanalyse kann dargestellt werden, dass das grundlegende Nichtschädigungsgebot nicht nur in Marketingmaßnahmen umgesetzt wird, sondern auch als Unternehmensziel definiert wird. Dies reicht jedoch noch nicht aus, dass sich Bekleidungskonsument:innen dauerhaft selbstbegrenzen können, obwohl sie es wollen.
Inspire responsibly
(2024)
Aspirational talk has gained increasing research attention as a compelling concept theoretically explaining the potential of talk-action discrepancies in corporate responsibility communication to instigate organizational change. Under certain conditions, aspirational talk can facilitate discourse, agreement, reframing, and corporate reflexivity. However, perceived talk-action discrepancies can negatively affect organizational members, leading to disengagement, and demotivation, causing emotional exhaustion, exposing employees to vulnerabilities, and even catalyzing unethical or illicit behaviors. Thus, this book focuses on how aspirational talk becomes irresponsible in an organizational context, and how it can be avoided. The author proposes that aspirational talk becomes irresponsible if it creates expectations that lead to illegitimate harm to employees or involved stakeholders. A framework is derived, constituting the finding that it takes two types of investments into performativity and responsibility conditions, to avoid the irresponsible use of aspirational talk – and thus, to inspire responsibly.
Gemeinsam Steuern?
(2022)
Möchten Sie über Ihre Steuern sprechen? „Warum nicht!“, möchte man spontan antworten. Man muss dem Staat ja nichts schenken. Dazu muss man die Vorschriften gut kennen und ein Verständnis dafür entwickeln, wie man sie anwenden kann. Doch kann das zu überraschenden Ergebnissen führen, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt.
Grenzenlose Steuerberatung?
(2024)
Welcher vernünftige Berufstätige würde sich selbst als nicht integer beschreiben? Integrität hat in der aktuellen Managementliteratur Konjunktur. Dabei ist das Konzept der Integrität nicht neu. Schon Sokrates lehrte, dass das gute Leben eines ist, das „richtig“, sprich: integer, gelebt wird; und das hieß für ihn nicht zuletzt: im Einklang mit den Gesetzen. Er ging dafür sogar in den Tod.
In an increasingly VUCA world, it is important that corporations effectively practice compliance and integrity. However, even when they are truly dedicated to this practice, corporations still face a growing number of challenges. This is shown in the results from the survey with compliance and integrity experts, in which various challenges were identified. These challenges are interrelated and categorized in the following four categories: (1) conflicting goals and incentives set by the top management, (2) corporate members’ lack of awareness for the need and importance to practice compliance and integrity, which influence (3) corporate members’ lack of willingness, as well as their (4) lack of ability to do so. To mitigate these challenges, based on the survey results, this paper discusses the identified nudges – subtle behavioral interventions – applied by the companies. Nudges have the potential to promote ethical behavior and can be a valuable addition to the traditional compliance measures and integrity polices. Yet, they need to be tailored to the specific context and behavioral problem, to the organizational culture, as well as to the overall corporate strategy in order to develop a comprehensive approach for promoting compliance and integrity in the workplace.
Global Virtual Teams & Trust
(2023)
Global virtual teams have become essential in any organization in the past decade, but communication, cultural, and coordination issues often affect their performance. Trust is essential for team success, especially in global virtual teams. This book explores how leadership can establish and maintain trust in global virtual teams to improve cooperation and performance. It suggests that leaders should invest in trust by realizing the ethical focal point ‘do no (illegitimate) harm’ realized by showing respect, providing orientation, setting framework conditions, and acting as role models with trustworthy behavior and consistent communication. About the author Dr. Lili Jassemi is the co-founder and CEO of Avantgardist Institut, a value-driven research and educational platform that supports leaders, teams, and organizations to achieve optimal performance based on 'trust' and collaboration. This book’s content serves as the blueprint for Avantgardist Institut’s work which has elaborated the D3 trust journey (digital, diverse, decentral) based on D3 experiential learning using unique human and digital networks.
The Yearbook 2023 for Global Ethics, Compliance & Integrity offers an upto-date overview of the recent and most significant developments in the interdisciplinary area of organizational Ethics, Compliance & Integrity Management. As conceived, the publication offers exclusive insights both from practical and theoretical perspectives.
Ethische Aspekte der Aufmerksamkeitsökonomie - Schädigung und Legitimität im Informationszeitalter
(2023)
Die vorliegende Arbeit geht der Forschungsfrage „Ist die illegitime Schädigung der Nutzer untrennbar verbunden mit dem Geschäftsmodell der Aufmerksamkeitsökonomie?“ nach. Sie beschreibt ein Geschäftsmodell, dass von der Dreiecksbeziehung Plattformbetreiber – Nutzer – Werbetreibender geprägt ist und dessen Anreizstrukturen dazu führen, dass Plattformbetreiber davon profitieren, Nutzer so lange wie möglich auf ihren Plattformen zu hal-ten. Es wird gezeigt, dass die Nutzung der Plattformen mit psychischen Problemen zusammenhängt, was eine Schädigung im wirtschaftsethischen Kontext darstellen kann. Weiter wird demonstriert, welchen technischen und psychologischen Mechanismen Mehrnutzung und Schädigung unterliegen. Vor dem Hintergrund der wirtschafts-ethischen Konzepte des Nichtschädigungsgebots (keine Schädigung ohne legitimen Grund), der Goldenen Regel (behandele andere so, wie Du selbst behandelt werden möchtest), dem Spielverständnis (gemeinsames, mentales Modell über Handlungen innerhalb eines Handlungsrahmens) und der Legitimität (gesellschaftlich verallgemeinerbare Akzeptanz von gegebenenfalls auch schädigenden Handlungen) wird das Geschäftsmodell der Aufmerksamkeitsökonomie diskutiert.
Legitimacy
(2023)
Was soll ich nicht tun?
(2023)
Karl Homann hat in den letzten 50 Jahren ein umfassendes Forschungsprogramm einer ›philosophischen Ethik mit ökonomischer Methode‹ vorgelegt. Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, dieses Forschungsprogramm in drei Schritten zu würdigen: 1) Rekonstruktion des Forschungsprogramms, 2) Begründung des Bedarfs einer ›progressiven Problemverschiebung in Form der Ergänzung durch die interaktionsethische Ausarbeitung einer Individualmoral und 3) inhaltliche Überlegungen zu einer solchen interaktionsethisch fundierten Individualmoral.
Artificial intelligence is spreading rapidly in business products and processes, with innovations that bring great benefits to society; however, significant risks also arise. AI-enabled systems make decisions autonomously and influence users and the environment, presenting multiple ethical issues. This work focuses on the ethics of AI use in business. We conduct a survey of business journal articles published between 2000 and mid-2021 to identify the most influential journals, articles, and authors, the most influential ethical schools, and the main ethical issues of AI in business. It describes the state-of-the-art in the field and identifies trends in ethical issues arising from AI. Thus, we present maps and trends of the ethics in AI in business literature.
Durchbruch oder Dystopie? An ChatGPT scheiden sich die Geister. Fakt ist: Die Technologie ist jetzt da. Wir „können“ sie gebrauchen – aber „müssen“ mit ihr umgehen. Jenseits von Regeln und Standards, die kaum kurzfristig zu erwarten sind, benötigen wir dafür einfache ethische Orientierungen. Interessanterweise „fordert“ ChatGPT diese selbst ein. Worauf es ankommt.
Kooperation mit China
(2022)
Wir müssen die Zusammenarbeit mit China neu definieren. Diese Forderung richten führende Wirtschaftsverbände an die Regierung. Notwendig ist ein kluger Kurs, der Realitäten anerkennt ohne eigene Werte aufzugeben. Der erste Schritt dahin: Wir müssen drei zentrale Fehlannahmen der bisherigen Kooperation mit China überwinden.
Energieimporte trotz Krieg
(2022)
Im Ukrainekrieg müssen wir zeigen, was uns unsere Werte wert sind. Tatsächlich offenbaren die letzten Wochen eine beachtliche Geschlossenheit des Westens. Und die Bereitschaft zu umfassenden und gemeinschaftlichen Zumutungen: von Waffenlieferungen über harte Wirtschaftssanktionen, freiwillige Boykotte und Geschäftseinstellungen bis hin zu einer beispiellosen Welle der Hilfsbereitschaft. Mit der zunehmenden Brutalität des Krieges stellt sich aber die Frage: Reicht das aus? Brauchen wir mehr Konsequenz? Gerade das Thema Energieimporte ist umstritten.
Krieg in der Ukraine
(2022)
Russland greift die Ukraine an. Die Entscheidung wird während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates verkündet. Das ist beispiellos. Und zeigt: Der russische Angriff richtet sich nicht nur gegen die Menschen in der Ukraine. Er richtet sich auch gegen die Regeln der globalen Gemeinschaft. Die Rücksichtslosigkeit des russischen Vorgehens fordert unsere westlichen Werte heraus. In der Reaktion müssen wir beweisen, was sie uns wert sind.
Davos 2022
(2022)
Zum (virtuellen) Weltwirtschaftsforum wurden neue Daten zur globalen Zusammenarbeit veröffentlicht. Legt man globalen Risikobericht und Vertrauensbarometer nebeneinander, zeigt sich das grundlegende Dilemma auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft: Wir müssen uns mehr zumuten – ohne den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu riskieren. Dabei werden gerade in die Wirtschaft hohe Erwartungen gesetzt. Wir legen dar, worauf es für Unternehmen ankommt.