Football Fact Sheet
#1/24
Mit dem FoMa-Krisenradar wurde ein replizierbares Modellkonzept zur Analyse von Krisen-szenarien für professionelle Fußballklubs erarbeitet. So erweist sich das Krisenradar als analytisches Werkzeug zur Betrachtung strategischer Handlungsbedarfe im Management von
Fußballklubs, das ein ganzheitliches Bild der existenziellen Lage eines Klubs zeichnet. Auf 16 kontextualisierten Schwellenwerten basierend, bietet der Krisenradar eine aus dem IDW S6 hergeleitete Methodik, die sich in sechs Krisenphasen unterteilt: Stakeholderkrise, Strategiekrise, Produkt- und Verkaufskrise, (sportliche) Leistungskrise, Liquiditätskrise sowie Insolvenz.
#2/23
Die Saison 2022/2023 stellte für Paris St. Germain (PSG) die zwölfte Saison seit Übernahme durch Qatar Sports Investments (QSI) dar. Das Jahr war nicht weniger aufregend als eines der anderen seit dem Einstieg der Kataris. Viel ist passiert, was den Klub von dem Erreichen seiner damals formulierten Ziele abgebracht hat. Die Suspendierung des Weltfußballers Lionel Messi wegen unerlaubter Reisen, die Belagerung des Privathauses von Messis Sturmpartner Neymar durch rund 200 PSG-Fans oder das wiederholte Ausscheiden aus der Champions League.
#1/23
Der Profifußball hat sich zu einer ökonomisch relevanten Industrie entwickelt, die allein im Jahr 2022 Gesamteinnahmen von über 20 Milliarden Euro umsetzte (Deloitte, 2023; Holzmayer & Schmidt, 2020; Szymanski, 2010). Trotz des wirtschaftlichen Rückenwinds sind zahlreiche Fußballklubs in Europas führenden Fußballigen in finanzielle Schwierigkeiten geraten (Alaminos & Fernández, 2019; Barajas & Rodríguez, 2010; Solberg & Haugen, 2010). In diesem Zusammenhang untersuchte die HHL GRADUATE SCHOOL OF MANAGEMENT bereits in der Vergangenheit die Bestandskraft von Fußballklubs (Miketta, 2022; Schregel et al., 2021; Zülch et al., 2020; Zülch et al., 2021). Das vorliegende Factsheet knüpft nahtlos daran an, ergänzt bestehende Arbeiten und gibt einen aktuellen Einblick in die finanzielle Lage in Europas Spitzenfußball.
#4/22
Zielsetzung:
Das Forschungsteam der HHL Leipzig Graduate School of Management leistet mit dem hier vorgelegten Factsheet einen ersten Beitrag, den Status Quo zur Umsatzgenerierung zu dokumentieren und untersucht, wie Fußballvereine der europäischen Spitzenligen ihre Umsätze zusammenstellen, sowie steigern und diversifizieren können. Dabei wird die Umsatzsituation von über 160 europäischen Fußballklubs verglichen und die Beobachtungen werden in ein Benchmarkingkonzept eingeordnet. Das Fact Sheet liefert eine Zusammenfassung des Forschungsansatzes und gibt die Ergebnisse in einer Bewertungslogik wieder, die strategische Stoßrichtungen für das Management von Fußballklubs im Hinblick auf deren Umsatzkomposition darlegt. Im Ergebnis lässt sich ein Zusammenhang zwischen sportlichem und finanziellem Erfolg feststellen, welcher bereits in wissenschaftlichen Untersuchungen in an-derem Kontext diskutiert worden ist. (ALAMINOS ET AL., 2020; GALARIOTIS ET AL., 2018).
In diesem Zusammenhang interessieren allerdings zwei Fragestellungen, die Gegenstand der Analyse waren:
- Wie versteht und segmentiert das wissenschaftliche Schrifttum die Umsatzgenerierung im Profifußball?
- Wie kann der europäische Profifußball hinsichtlich seiner Umsatzgrößen bzw. seiner Umsatzkomposition strukturiert werden und wie kann die Analyse Klubs unterstützen ihre Managementstrategie zu optimieren?
Die Untersuchungen zahlen dabei auf den von der HHL Graduate School of Management entwickelten FoMa Q-Score ein, der die Managementqualität von Bundesligaklubs entlang von 66 Kriterien in den vier Dimensionen bewertet (ZÜLCH ET AL., 2021). Die Umsatzerzielung ist dabei die wichtigste Metrik der im FoMa Q-Score betrachteten Finanzdaten (ZÜLCH ET AL., 2022).
#6/21
Zielsetzung: Im Rahmen eines Forschungsprojekts evaluierte ein Forschungsteam der HHL Leipzig Graduate School of Management und der Universität Leipzig die Nachhaltigkeit der Klubs der deutschen Fußball-Bundesliga. Der Fokus dieses Football Fact Sheet liegt auf der Erhebung des Nachhaltigkeitsverständnisses und der Nachhaltigkeitskommunikation der Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga.
Methodik: Mittels einer Online-Umfrage wurden anhand eines standardisierten Fragebogens Aspekte des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnisses und der Nachhaltigkeitskommunikation beleuchtet. Die Grundgesamtheit der Befragung sind die Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga sowie die drei Absteiger aus der 2. Liga der Saison 2020/21 (N = 39). Der Fragebogen wurde von 19 Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga vollständig beantwortet, was einer Rücklaufquote von 49% (n = 19)entspricht.
Ergebnisse: Die Mehrheit der teilnehmenden Fußballklubs hat gemäß der Umfrage ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis. Soziale Verantwortung genießt derzeit noch den wichtigsten Stellenwert in den Nachhaltigkeitsabteilungen der Fußballklubs. Ökonomische Verantwortung und gute Unternehmensführung werden zunehmend wichtiger. Sie besitzen aber aktuell noch einen untergeordneten Stellenwert in den Klubs. Die wichtigsten Adressaten der Nachhaltigkeitskommunikation der Fußballklubs sind Fans und Öffentlichkeit. Wesentliche Kommunikationsmedien sind Klub-Websites und Social-Media-Kanäle. Eine auf unterschiedliche Zielgruppen, insbesondere Investoren und Verbände, ausgerichtete ganzheitliche Kommunikation inklusive standardisierter Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgt bisher weitgehend nicht. Hierin und in der Divergenz zwischen der seitens der Klubs angenommenen und der tatsächlich wahrgenommenen Kommunikationsqualität besteht Verbesserungspotenzial.
#5/21
Zielsetzung: Im Rahmen eines Forschungsprojekts evaluiert ein Forschungsteam der HHL die Nachhaltigkeit der Klubs der deutschen Fußball-Bundesliga.
Methodik: In einem ersten Schritt wurde mittels eines „Integrative Reviews“ der Status Quo bzgl. der Nutzung von Nachhaltigkeitsstandards innerhalb der deutschen Fußball-Bundesliga erhoben (Outside View). In einem zweiten Schritt wurde, basierend auf den Analyseergebnissen und im Hinblick auf die Aktivitäten im Nachgang zur von der DFL initiierten Taskforce Zukunft Profifußball, ein entsprechendes Phasen-Modellentworfen, um Nachhaltigkeit messbar im Geschäftsmodell der Bundesligisten zu etablieren.
Ergebnisse: Die Analyse zeigt, dass alle 18 Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga nachhaltig vor allem soziale und ökologische Initiativen angehen und umsetzen. Hinsichtlich der Validierung dieser Initiativen setzen die Bundesligisten vor allem auf externe Zertifizierungen von Einzelmaßnahmen, insbesondere im Feld der ökologischen Initiativen. Darüber hinaus werden zunehmend externe Ratings durch spezialisierte Anbieter und Agenturen durchgeführt, um das Nachhaltigkeitsmanagement der Klubs zu begutachten. Eine regelmäßige, standardisierte Berichterstattung wird heute nur von einigen wenigen Klubs umgesetzt. Eine ganzheitliche Integration von Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsprozesse der Klubs existiert demnach bisher noch nicht. Im Hinblick auf eine von der DFL angestrebte Aufnahme von Nachhaltigkeitskriterien in die Lizenzierungsordnung empfiehlt das Forschungsteam die Nutzung eines begleitenden Nachhaltigkeitsmanagements, welches sich in einem Fünf-Phasen-Modellwiderspiegelt und die Teil-Schritte Contributing, Tracking, Reporting, Certifying und Rating umfasst.
#4/21
Executive Briefing:
Die finanzielle Situation von Profifußballclubs in der 1. und 2. Bundesliga hat sich im Laufe der Pandemie immer weiter zugespitzt und dementsprechend wurden die Rufe nach einer Risikofrüherkennung immer lauter. Hieran setzt der Beitrag an und nutzt das international anerkannte Altman Z’’-Score-Modell zur Erfassung der wirtschaftlichen Bestandskraft der Proficlubs. Dabei sind zum einen die Limitationen des Modells wie die streng festgelegten Trennwerten des ursprünglichen Modells, die zu einer erhöhten Fehleinstufung von Unternehmen in den insolvenzgefährdeten Bereich führen könnten, den Autoren bekannt. Zum anderen ist offenkundig, dass es sich beim Profifußball um ein volatiles Geschäftsmodell handelt, bei dem der Z’’-Score von Jahr zu Jahr starken Veränderungen ausgesetzt ist.
Um das Modell in ein aktuelles Bewertungssystem zu überführen, berechnen die Autoren den Z’’-Score der Fußballclubs und übersetzen ihn nach einem von ALTMAN vorgeschlagenen Verfahren in Ratingnoten. Das Ergebnis ist ein differenziertes jahresabschlussbasiertes Ratingsystem. Um ein mittelfristiges Bild über die finanzielle Bestandskraft zu erhalten und die Volatilität des Scores zu senken, nutzen die Autoren ein Rating auf Drei-Jahresbasis.
Bei der Anwendung eines Ein-Jahresratings zeigt sich, dass 13 Fußballklubs als CCC+ oder schwächer bewertet worden wären und sich dementsprechend die Auswirkungen von vier Monaten COVID-19 in der Saison 2019/20 im Rating widerspiegeln. Unter einem mittelfristigen Blick zeigt sich jedoch, dass 17 von 35 Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga ein BB+ bis B- Rating erhalten haben.
Generell gilt B als ein sehr gängiges und finanzierbares Anleiherating für Unternehmen und entwickelt sich seit den 1980ern zur vermutlich größten Ratingkategorie für Nicht-Finanzunternehmen.
Insgesamt ist das übersetze Verfahren differenzierter als das ursprüngliche Z-Score Verfahren. Die Verwendung des Z’’-Score als Grundlage für eine jahresabschlussbasierte Ratingbewertung böte somit eine erste gute und transparente Grundlage als Ergänzung zum Lizenzierungsverfahren für die 1. und 2. Bundesliga
#3/21
Ausgangspunkt der Betrachtung:
Der deutsche Profifußball steht vor großen finanziellen Herausforderungen. Eindrucksvoll wie nie offenbaren die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie die seit langer Zeit vorhandenen Finanzierungslücken in den Bilanzen der Fußball-Bundesligisten. Was vor dem Hintergrund eines rasanten Umsatzwachstums in den 2010er Jahren noch verschleiert werden konnte, wird derzeit umso eindrücklicher offensichtlich: die Clubs haben ein Finanzierungsproblem. Zwar können KfW-Darlehen und Landesbürgschaften derzeit den kurzfristigen Kapitalbedarf noch decken, indes offenbarte eine detaillierte Analyse der Finanzkennzahlen der Erst- und Zweitligisten bereits vor dem Eintreten der Pandemie die wirtschaftlichen Schwächen zahlreicher Bundesligisten.
Der mittelfristige Kapitalbedarf ist immens, negatives Eigenkapital wird mehr zur Regel statt zur Ausnahme. In Folge dessen werden vermehrt Stimmen innerhalb der Fußballclubs und im Umfeld der Bundesliga laut, welche eine weitere Öffnung der Clubs für externe Investoren fordern. Nur so kann eine langfristig Perspektive für das Produkt Bundesliga geschaffen werden. Ebenso ist das Interesse auf Investorenseite an einer finanziellen Beteiligung an den Bundesligaclubs aus unterschiedlichen Motiven derzeit sehr hoch. Zum einen scheint die Attraktivität des Produkts Bundesliga trotz Geisterspielen während der Pandemie national wie international ungebrochen, zum anderen sind die hinter den Clubs stehenden Geschäftsmodelle - gerade im Vergleich zu vielen konkurrierenden Clubs der anderen europäischen Top-Ligen - bisher noch vergleichsweise solide in finanzieller Hinsicht aufgestellt. Angesichts dessen und der krisenbedingten Wertverluste bei den Profifußballclubs erhoffen sich viele Investoren einen günstigen Einstieg in die Fußball-Bundesliga. Vor diesem Hintergrund scheint es geboten, dass sich die Fußballclubs der ersten und zweiten Bundesliga auf potentielle Verhandlungen mit Investoren adäquat vorbereiten. Basierend auf den wissenschaftlichen Grundlagen zu den Themen "M&A Due Diligence", "Investoren im Profifußball" und "Strategisches Management unter Unsicherheit" lässt sich eine Orientierungshilfe für deutsche Fußballclubs für den schwierigen Investorenfindungsprozess entwickeln. Das sogenannte Football Management Investment Modell, kurz FoMa I-Modell stellt sicher, dass die Clubs die Anforderungen potentieller Investoren erfüllen können, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Transaktion zu einem angemessenen Preis erhöhen lässt (HOLZINGER, 2004).
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#2/21
Ausgangspunkt der Betrachtung:
Einnahmenrekorde, über 130.000 Arbeitsplätze und eine Gesamtwertschöpfung von 11 Milliarden EUR, Tendenz steigend (MCKINSEY,2020). Das war die Beschreibung der Bundesliga für die Saison 2018/201 – vor Corona. Die Clubs der 1. Bundesliga haben sich folglich zu Wirtschaftsunternehmen entwickelt. Diese sind gezwungen, strategische Entscheidungen zu treffen, um langfristig ihren Erfolg zu sichern und sich einen Wettbewerbsvorteil herauszuarbeiten (ZÜLCH &PALME,2017). Denn nur wer heute im Profisport unternehmerisch unterwegs ist und dessen Herausforderungen kennt, wird nachhaltig erfolgreich sein. Da diese Clubs auf den Erfolg strategisch ausgerichtet sind.
Mit der Professionalisierung der Bundesliga steigen indes auch die Anforderungen an die Entscheidungsgrundlagen für das handelnde Management. Eine zuverlässige und etablierte Quelle hierbei ist der Football Management Quality Score (FoMa-Q Score), da dieser ein in der Branche akzeptiertes Management-Framework bietet (ZÜLCH,PALME &JOST, 2020). In Form eines sog. ‚Proof of Concept‘ konnte der FoMa Q-Score nunmehr als ein intelligentes Framework modelliert werden, welches mithilfe von Machine Learning, die Bundesliga Rangkategorie der kommenden Saison vorhersagen kann sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die analysierten Fußballclubs abgibt. In diesem Zusammenhang interessieren vor allem zwei Fragestellungen, die Gegenstand der Analyse waren:
1.)Wie genau kann die Bundesliga-Rangkategorie durch den FoMa-Q Score vorhergesagt werden?
2.)Kann der FoMa-Q Score einem Bundesligaclub helfen, seine künftige Leistung nachzuvollziehen und ggf. zu optimieren? Nachfolgend werden in der gebotenen Kürze eines Factsheet die Studie und die korrespondierenden Ergebnisse der HHL Leipzig Graduate School of Management prägnant dargelegt. Anhand der FoMa-Q Score Daten der vergangenen Jahre sowie der Bundesligaplatzierungen der betrachteten Clubs werden Antworten auf die aufgeworfenen Fragestellungen gegeben.
#1/21
Ausgangspunkt der Betrachtung:
Beim Fußball geht es aus gesellschaftlicher Sicht nicht nur um das reine Spielergebnis, sondern vielmehr um den „Fußball“ an sich. Er ist für viele Menschen nicht nur ein leidenschaftliches Hobby; er vermittelt Zugehörigkeit und steht für zahlreiche Werte. Aus Sicht der Fußballclubs geht es unzweifelhaft darum, den Stakeholdern das bestmögliche Sport- und Vereinserlebnis zu bieten. Hierfür ist heutzutage das Zusammenspiel zahlreicher Faktoren erforderlich, welche sich zunehmend komplexer gestalten. Fußballvereine bzw. -clubs benötigen daher langfristige und somit nachhaltige Ansätze, welche eine Professionalisierung in allen operativen Bereichen sicherstellen. Einfache Kennzahlensysteme bspw., die Einsatz in der Unternehmenspraxis finden, können hier bereits Hilfestellung leisten, um den Erfolgsbeitrag jeder einzelnen operativen Einheit in einem Club messen und analysieren zu können.
Gerade in Krisenzeiten nimmt die Bedeutung von Messbarkeit und Analysemöglichkeiten zu. Schaut man sich die Berichterstattung während der Pandemie zu unserem Lieblingssport Fußball an, so wird schnell eins klar, die Clubs trifft die Pandemie mit voller Härte. Sie wurden und werden mit schwerwiegenden Konsequenzen konfrontiert (SPORTSCHAU, 2020).
Als die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga in Deutschland im Mai 2020 nach der ersten Corona-Welle genehmigt wurde, erhielt die deutsche Profifußballbranche die einmalige Gelegenheit, den Menschen ein kleines Stück Normalität zurückzugeben. Ein Vertrauensvorschuss wurde dieser Branche zuteil. Für manche ungerechtfertigt, für andere genau richtig. Überdies konnte der Welt so aber auch bewiesen werden, dass die Bundesliga über eine solide Infrastruktur sowie fachkundige Entscheidungsträger und verantwortungsbewusste Akteure auf allen Ebenen der Liga verfügt. Ungeachtet der Euphorie im Zusammen-hang mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai 2020 mussten einige Clubs mit massiven Auswirkungen der Pandemie kämpfen. Überlebenswichtige Umsatzströme wie aus den Fernsehübertragungsrechten blieben zunächst aus und gingen im Nachgang stark zurück. Eine Abwärtsspirale wurde bei den Proficlubs ausgelöst (KAUFMANN, 2020). Strategien mussten (erstmals) überdacht und bewertet werden. Eine echte Herausforderung, wenn nicht gar eine Überforderung.
Als Instrument zur strategischen Justierung eines Profifußballclubs kann der Football Management Quality-Score (FoMa Q-Score) nach ZÜLCH et al. dienen (ZÜLCH,PALME &JOST, 2020). Der FoMa Q-Score ist das derzeit umfassendste Framework, welches die zentralen Aspekte für den langfristigen Erfolg eines Fußballclubs abzubilden vermag. Anhand seiner vier Erfolgsdimensionen „Sporting Success“, „Financial Performance“, „Fan Welfare Maximization“ und„Leadership & Governance“ gibt er Orientierung und misst dabei auch den Grad der Professionalisierung eines Clubs. Aber damit nicht genug. Neben grundlegenden Erkenntnissen und Zusammenhängen ist eingedenk aktueller Trends und sich verändernder Rahmenbedingungen ein tieferes Verständnis für den Erfolg eines Profifußballclubs zu entwickeln und neues Wissen für die Praxis zu generieren. Hier setzt die nachfolgend dargelegte Analyse der HHL Leipzig Graduate School of Management an. Insgesamt 20 Interviews mit führenden Branchenexperten wurden in der Zeit von September 2020 bis Februar 2021 durchgeführt, um die Eignung des FoMa Q-Score als eines strategischen Management-Tools für die Fußballbranche zu hinterfragen. Konkret wurde folgenden Fragestellungen nachgegangen:
1.)Spiegelt der FoMa Q-Score mit seinen Dimensionen und Subdimensionen die nachhaltigen Erfolgsfaktoren wieder, welche auf die Robustheit professioneller Fußballclubs schließen lassen?
2.)Was sind die Trends und Herausforderungen für die kommende Saison 2021/22 im professionellen Fußballmanagement?