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Die Covid-19 Pandemie hat das Lernen an den Universitäten drastisch verändert. An den meisten Hochschulen musste großteils auf Online-Lehre umgestellt werden. Derzeitige Forschung hierzu fokussierten sich in erster Linie auf den generellen Effekt der Online-Lehre auf Studierende und Lehrende. Das Ziel dieser Forschungsarbeit war deshalb primär die Identifizierung möglicher Prädiktoren für Prokrastinationsverhalten, welches im Kontext der Online-Lehre im Zuge der Covid-19 Pandemie auftreten kann. Es fand eine quantitative Erhebung verschiedener möglicher Prädiktoren und Prokrastination statt. Es wurden dafür 156 aktuell Studierende an deutschen Universitäten über einen Online-Fragebogen befragt. Es wurden lineare und multiple lineare Regressionsanalysen sowie Mediationsanalysen durchgeführt. Alle untersuchten Prädiktoren, außer das Maß an Online-Lehre sagten Prokrastination signifikant vorher. Die Ergebnisse identifizierten Selbstwirksamkeitserwartung und Abschirmung von Störreizen als stärkste Prädiktoren, diese blieben auch im multiplen Regressionsmodell weiter signifikant. Außerdem zeigten sich Selbstwirksamkeitserwartung und die Fähigkeit zur Anstrengung trotz negativer Emotionen als Mediatoren.
The aim of the current study was to investigate the manifestation of personality traits in the ideal home with the sandbox video game Minecraft and to examine the personal interior design preferences. The focus was on the Big Five and Dark Triad traits in relation to cultural differences. The first part of the study was conducted in four different countries Canada, China, Germany and Turkey. The participants from the occupant group filled out the inventories about their personality traits and designed their individual ideal homes with Minecraft. The second part of the study was conducted in Germany and in Turkey. The participants from the observer group filled out the inventories about their own personality traits. Afterwards, they viewed pictures of the ideal homes designed by the occupant group and rated the personality traits from each occupant according to these ideal home pictures. After data collection, mean comparison tests, correlation analysis and regression analysis techniques were applied. The results show that it was determined that the difference between occupant Extraversion value and observer Extraversion value affected the preference result significantly (p < 0.05). Also, it was seen that the difference between the occupant psychopathy value and the observer psychopathy value affected the preference result significantly (p < 0.05). Another finding is that the difference between the occupant Narcissism value and the observer Narcissism value significantly affects the prefer result (p < 0.05).
Keywords: interior design, ideal home, Big Five, Dark Triad traits, culture, Minecraft
Body Identity Integrity Disorder ist eine Störung, bei der die Betroffenen eine Diskrepanz zwischen dem äußeren Erscheinungsbild und dem mentalen Körperbild fühlen. Aus diesem Grund steht bei Betroffenen der Wunsch nach Identifikation mit dem eigenen Körper im Vordergrund. Die Betroffenen sind dabei der Meinung, dass sie sich erst durch eine körperliche Behinderung vollständig fühlen. Konkrete Wünsche reichen von einer Amputation bis zu einer Querschnittlähmung. Studien haben gezeigt, dass sich einige Betroffene nach gewünschter Operation in vielen Lebensbereichen besser fühlen. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob den Betroffenen bewusst ist, welche Einschränkungen eine Behinderung langfristig mit sich bringt. Es wurden speziell die Rubriken Partnerschaft, Sexualleben, Mobilität, Arbeitsleben, soziale Aktivitäten, Wohlbefinden und Selbstwert untersucht. Hierfür konnten die Daten von 68 BIID-Betroffenen ohne Amputation und neun BIID-Betroffenen mit Amputation mit Hilfe des Mann-Whitney-U-Tests ausgewertet werden. Es konnten keine signifikanten Gruppenunterschiede hinsichtlich der Einschätzung der Beeinträchtigung der genannten Lebensbereiche festgestellt werden. Die Ergebnisse und Inkonsistenzen wurden abschließend ausführlich diskutiert.
Die vorliegende Masterarbeit untersuchte die therapeutischen Kompetenzen, die nach Auffassung von psychotherapeutisch Tätigen zur Trauerbehandlung erforderlich sind, sowie deren Wissensstand über Trauermodelle bzw. -interventionen. Die Identifikation dieser Faktoren ermöglicht eine diesbezügliche Bestandsaufnahme vor dem Inkrafttreten der ICD-11 Diagnose „Anhaltende Trauerstörung“ und damit vor erstmaliger Anerkennung der Trauer als Krankheit. Das Behandlungsergebnis und die Art der behandelten Trauer waren unbekannt. Die Ergebnisse wurden aus der qualitativen Auswertung 44 leitfadengestützter Interviews mit approbierten Psychotherapeuten, psychotherapeutisch tätigen Heilpraktikern und einem Trauerbegleiter abgeleitet, die in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring erfolgte. Als relevante Kompetenzen wurden von den Interviewten Soft Skills, Hard Skills, die Erfahrung des Therapeuten und organisatorische Faktoren genannt, wobei insbesondere die Fähigkeit zum Containment, Einfühlungsvermögen und ein individuelles Vorgehen betont wurden. Evidenzbasierte randomisierte Trauerinterventionen wurden von keinem Studienteilnehmer genannt. Die Interviewten nannten überwiegend Phasen- und Aufgabenmodelle, die sich somit als langlebig erweisen. Ein verbesserter Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis ist anzustreben.
Die vorliegende Masterarbeit untersuchte im Rahmen einer Escape Room Studie Zusammenhänge von dyadischem Coping, situativer Mentalisierungsfähigkeit und Beziehungszufriedenheit bei Frauen sowie Männern in heterosexuellen Partnerschaften. Die Untersuchung erfolgte in Form einer Laborstudie im quantitativen Querschnittdesign. Die Stichprobe umfasste insgesamt 37 heterosexuelle Paare, die zum Zeitpunkt der Erhebung mindestens zwei Jahre in einer festen und monogamen Beziehung lebten. Die Paare absolvierten in den Versuchslaboren der Medical School Hamburg einen Escape Room, welcher unter Laborbedingungen Stress bei den Versuchsteilnehmern induzieren sollte. Die Erfassung der relevanten psychologischen Konstrukte erfolgte anhand ausgewählter Datenerhebungsinstrumente. Mit Hilfe des Dyadischen Coping Inventars konnte die partnerschaftliche Stressbewältigung der Probanden gemessen werden. Die Selbst- sowie Fremdratings des Experience Samplings dienten zur Erfassung der situativen Mentalisierungsfähigkeit. Außerdem wurde die Beziehungszufriedenheit der Probanden anhand einer Single-Item-Skala getestet. Für Fragestellungen eins und zwei konnten ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen dem dyadischem Coping und der Beziehungszufriedenheit in der Teilstichprobe der Frauen und Männer gefunden werden. Im Rahmen der Exploration von Fragestellung sieben und acht konnten anhand von multiplen linearen Regressionsanalysen signifikante Ergebnisse ermittelt werden. Der Prädiktor dyadisches Coping der Frauen trägt signifikant dazu bei, die Beziehungszufriedenheit der Frauen vorherzusagen. Ebenso trägt der Prädiktor dyadisches Coping der Männer signifikant dazu bei, die Beziehungszufriedenheit der Männer vorherzusagen. Es konnten keine signifikanten Ergebnisse für interpersonelle Zusammenhänge zwischen den Paaren gefunden werden.
Die Behandlungszufriedenheit von Menschen mit Psychose in der
stationären Versorgung ist gering und wird mit schlechteren
Behandlungsergebnissen assoziiert. Das therapeutische Angebot ist insbesondere in geschlossenen, akutpsychiatrischen Settings häufig nicht leitlinienkonform und die primären Behandlungsziele zwischen Behandlern und Patienten unterscheiden sich deutlich. Die subjektiven Behandlungspräferenzen von Menschen mit Psychose und insbesondere Schizophrenie werden sowohl in der Forschung als auch in der Praxis vernachlässigt. Im Rahmen strukturierter Interviews wurden 142 Menschen mit Psychose in offenen und geschlossenen Behandlungssettings zu ihrer subjektiven Symptombelastung sowie ihren primären Behandlungszielen und Therapiewünschen befragt. Alle Patienten gaben eine subjektive Symptombelastung an. Die Behandlung kognitiver und affektiver Symptome wurde signifikant relevanter bewertet als die Behandlung von Positivsymptomen (p < .05). Zukunftsängste wurden insgesamt als wichtigstes Behandlungsziel genannt. In Bezug auf präferierte Therapieverfahren wurden Einzelgesprächstherapie sowie betätigungstherapeutische Interventionen am häufigsten gewünscht. Patienten auf der offenen Station wünschten sich signifikant häufiger Medikationstherapie als Patienten auf der geschlossenen Station (p < .001). Behandler sollten die subjektiven Behandlungsziele und Therapiewünsche von Menschen mit Psychose in der stationären Versorgung stärker berücksichtigen, auch in hochakuten Krankheitsphasen. Zukünftige Studien sollten den Einfluss einer stärkeren Berücksichtigung dieser Präferenzen auf die Behandlungsergebnisse prüfen.
Neunzehn Studien wurden identifiziert und verarbeitet, um potenzielle Einflussfaktoren bei der Ausbildung von Scheinerinnerungen zu identifizieren. Die Faktoren wurden dargestellt und eingeschätzt: Art der traumatischen Erfahrung, Alter, und die Valenz der präsentierten Inhalte konnten als vorhanden bestimmt werden. Weitere Faktoren wurden als eingeschränkt bzw. nicht vorhanden bewertet. Zudem erfolgte ein Blick auf mögliche Unterschiede, die sich entlang der Faktoren zwischen den Altersgruppen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aufzeigten. Jugendliche bzw. ältere Minderjährige zeigten sich als weniger anfällig für die Ausbildung von Scheinerinnerungen bei direkten/spezifischen und suggestiven Fragetypen im Vergleich zu Kindern bzw. jüngeren Minderjährigen. Weitere Unterschiede zeigten sich nur unter starken Limitationen. Die Ergebnisse werden in den Kontext des empirischen Standes eingeordnet und diskutiert; ein möglicher Nutzen der Arbeit sowie ein Blick in die Zukunft werden vorgenommen.
Verhaltenssüchte sind vielfach charakterisiert durch dysfunktionale
Emotionsregulationstendenzen. Zu ihnen zählt auch die Abhängigkeit von Computerspielen. Eine Reihe an Vorbefunden belegt derartige Zusammenhänge unter der DSM-5-Konzeptualisierung als ‚Internet Gaming Disorder‘ und zu anderen, weiter gefassten Konzepten. Wenig Literatur existiert derweilen zu der ICD-11-Konzeptualisierung als ‚Gaming Disorder‘. Die vorliegende Studienarbeit beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Gaming Disorder und Emotionsregulation, repräsentiert durch die Domänen ‚Impulskontrolle‘ und ‚emotionale Aufmerksamkeit‘. Als Erhebungsinstrumente dienten der GAMES test und die DERS-SF. Die anfallende Stichprobe umfasste N = 481 Gamer. Bei 56 von ihnen (11.8%) wurde ein positives GAMES Testergebnis festgestellt. Ein signifikanter Korrelationszusammenhang (r = 0.13; p = 0.006) bestand zu dem Ausmaß an Impulskontrollproblemen. Ebenfalls stellten sich Impulskontrollprobleme als signifikanter Prädiktor im Rahmen einer logistischen Regression mit Gaming Disorder als abhängige Variable heraus. Weitere Prädiktoren waren das Alter, sowie das Geschlecht. Weder der Korrelations- noch der Regressionseffekt zwischen Gaming Disorder und emotionaler Aufmerksamkeit waren signifikant. Die Ergebnisse suggerieren bewusste, impulsgesteuerte Emotionsregulationstendenzen bei Gamern mit klinisch relevantem Spielverhalten.
Psychische Erkrankungen nehmen in der Bevölkerung zu und betreffen jedes Jahr in der EU circa 165 Millionen Menschen. Vor diesem Hintergrund ist die adäquate psychiatrische Versorgung der Betroffenen sowie die Sicherstellung einer erfolgreichen Therapie von großer Bedeutung. Im Kontext stationärer Psychotherapeutischer/psychiatrischer Behandlung gibt es zahlreiche Faktoren, die mit dem Therapieerfolg assoziiert sind. Der Erfolg wird in der Forschung durch verschiedenste Maße operationalisiert, wie zum Beispiel durch die Behandlungszufriedenheit oder Symptomverbesserungen. Faktoren wie die Therapiemotivation, das Alter, das Geschlecht, die Freiwilligkeit und die therapeutische Beziehung scheinen die Behandlungszufriedenheit im Kontext
stationärer Psychotherapie zu beeinflussen. Es besteht Evidenz dafür, dass auch die psychiatrische Diagnose einen prädiktiven Wert im Hinblick auf den Therapieerfolg hat. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von vier psychiatrischen Diagnosen [Depression, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und Generalisierte Angststörung
(GAS)] auf die Behandlungszufriedenheit und die Veränderungen des Erlebens und Verhaltens von 4.332 Patient:innen in einer stationären psychotherapeutischen/psychiatrischen Behandlung in der Klinik St. Irmingard in Prien am Chiemsee untersucht. Die Daten wurden mittels logistischer Regressionsanalysen ausgewertet. Es zeigte sich, dass GAS und PTBS sowohl für die Behandlungszufriedenheit als auch für Veränderungen des Erlebens und Verhaltens signifikante Prädiktoren waren. BPS stellte einen signifikanten Prädiktor für die Behandlungszufriedenheit dar, jedoch nicht für Veränderungen des Erlebens und Verhaltens. Depressive Störungen prädizierten signifikante Veränderungen des Erlebens und Verhaltens, nicht aber die Behandlungszufriedenheit. Der prädiktive
Wert von vier psychiatrischen Diagnosen konnte gezeigt werden. Zukünftige Untersuchungen sollten die Bedeutung der identifizierten Prädiktoren für die Behandlungszufriedenheit und Veränderungen des Erlebens und Verhaltens näher untersuchen. Erklärungsansätze, die die unterschiedlichen Erfolgschancen hinsichtlich der Behandlungszufriedenheit und der Wahrnehmung von Veränderungen in Erleben und Verhalten in Bezug auf die Diagnose erklären
könnten, werden diskutiert.
Schon in der Antike wurde physische und psychische Gewalt spielerisch in die Sexualität integriert (De Neef et al., 2019). Dass sich dies bis in die Gegenwart nicht geändert hat und somit einen Bestandteil der conditio humana darstellt, bestätigt die Popkultur, aber auch die Forschung, welche zeigt, dass einvernehmlicher
Sadomasochismus Bestandteil der Sexualität und auch der Traumwelt vieler Menschen ist (De Neef et al., 2019; Morel, 2019). Um zu überprüfen, ob sich Sigmund Freuds und Jacques Lacans Theorien auf neoterische sadomasochistische Phänomene anwenden lassen, wurden in der App Jodel Posts aus Sadomasochismus Gruppen mit der qualitativen Methode der Grounded Theory und dem Programm Atlas.ti untersucht. Vor allem via Kookkurrenzanalyse zwischen den einzelnen, auf das Datenmaterial angewendeten Theorien konnte ermittelt werden, dass sowohl Freuds, aber insbesondere auch Lacans Theorien aus dem Text Kant avec Sade (Lacan, 2015b) in kohärenter Weise auf aktuelle sadomasochistische Phänomene anwendbar sind. Dabei kann konstatiert werden, dass die Theorien auch zueinander kommensurabel sind und sich im Sinne der Grounded Theory neue Forschungsfragen gebildet haben, die in der Diskussion erörtert werden (Strauss & Corbin, 2010).