FG 1: Musiktheorie / Komposition / Musikwissenschaft / Musikpädagogik / Musikermedizin
Refine
Year of publication
Document Type
- Music Sheet (32)
- Scientific Article (journal) (2)
- Book (2)
- Doctoral Thesis (2)
- Master's Thesis (2)
- Course Material (1)
- Other (1)
Language
- German (25)
- English (11)
- No linguistic content (4)
- French (2)
Has Fulltext
- yes (42) (remove)
FZM & Institutes
Im Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Diminution, einer Verzierungstechnik, bei der eine Melodie in kleinere Noten unterteilt wird, entstand im sechzehnten Jahrhundert eine neue unteilbare Einheit, die “Biscroma”. Diese Einheit, die eine Semibrevis in 32 Noten unterteilt, wurde zum ersten Mal in Girolamo dalla Casas Abhandlung Il vero modo di diminuir (1584) entwickelt. Dalla Casa war Zinkenist und erster Capo de Concerti an der Basilica di San Marco. Sein Traktat hebt die Mehrschichtigkeit der Geschwindigkeit in seinen Diminutionen hervor, die sowohl mit dem Tactus im Standard tempo ordinario (C) als auch mit dem Tactus auf der Minima gespielt werden können, je nach der Verwendung von Notenwerten, Figurationen und Dissonanzbehandlungen. Durch die Kombination verschiedener Notenwerte erzielte Dalla Casa in seinen Diminutionen unvergleichliche agogische Effekte.
Die Studie untersucht auch die langfristige Entwicklung einer unteilbaren Einheit vom späten Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert. Es werden mehrere Fallstudien vorgestellt, die zur Entstehung der Biscroma führten, darunter Vokal- und Instrumentalmusik des frühen 15. Jahrhunderts, Intavolierungen des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts, Sylvestro Ganassis Fontegara (1535) und das frühe Auftreten der Biscroma im Tabulaturrepertoire der 1550er bis 1580er Jahre. Nach Dalla Casa gewann die Biscroma schnell an Popularität und wurde zu einem wesentlichen Element in der Entwicklung der Instrumentalmusik um 1600. Eine Analyse der ausgeschriebenen Diminutionen in der Vokal- und Instrumentalmusik, im monodischen Repertoire, in der Instrumentalsonate und in der Musik für Tasteninstrumente zeigt, dass die Instrumentalmusik komplexere Figurationen von Biscroma-Diminutionen förderte, was um 1600 zur Einführung einer neuen unteilbaren Einheit, der Semibiscroma (64tel-Note), führte. Die Erweiterung des Systems der Notenwerte führte zu einer Verlangsamung der Noten selbst und veränderte die Theorie des Tactus. Die unteilbaren Noten, die als Beweis für instrumentale Virtuosität galten, waren ein entscheidender Faktor für die Modernisierung des Notationssystems.
Die Vermittlung eines Acapella-Chorkonzertes zur Passion für Schüler:innen von heute - wie kann das gelingen? Initialisiert von Mitgliedern des Bundesschulmusikchores beschäftigten sich Studierende der Freiburger Hochschulen mit eben dieser Fragestellung. Dabei entwickelte sich als Leitgedanke der didaktischen Anlage, was der künstlerische Leiter Prof. Morten Schuldt-Jensen als Kernidee der Programmgestaltung zugrunde legte: die emotionale Wucht der Passionsgeschichte als Geschichte des Verrats, der Verzweiflung und der Vergebung sollte im Vordergrund stehen. Die Geschichte Jesu wurde von ihrem religiösen Kontext gelöst und aus einer ganz und gar menschlichen Perspektive betrachtet und nachempfunden: verraten von den engsten Freunden, verlassen von den Liebsten, verurteilt zu Unrecht - und trotz allem Hinnahme und Vergebung. Die große, kontrastreiche Bandbreite menschlicher Gefühle, die sich in den Chorwerken eindrücklich zeigt und nachempfinden lässt, sollte hörend, handelnd, gestaltend im Zentrum des vorbereitenden Unterrichts stehen.
Das Verzeichnis mit interaktiven Funktionen, programmiert in Microsoft Excel 2010, ermöglicht Vergleiche zum Inhalt von 37 Quellen, die zusammen 383 verschiedene Solfeggi von Leonardo Leo (1694-1744) enthalten.
Anlage zur Dissertation: Die ›Schule‹ des Leonardo Leo (1694–1744). Studien zur Musikausbildung in Neapel im 18. Jahrhundert
Heosang (Fata Morgana)
(2020)
pustota
(2019)
transparent
(2020)
iNSEKT
(2020)
The year 2020 marks a special anniversary in our engagement with Ludwig van Beethoven, for it was in this year that he was born in Bonn
exactly 250 years ago. The various contributions contained in the present volume paint a portrait of the composer in which music-medical perspectives on Beethoven are investigated and categorized in their historic context. Topics covered include the etiology of Beethoven’s hearing impairment, current possibilities of treatment and interaction between handicap and creativity. It brings together the lectures from the symposium Ludwig van Beethoven: the Heard and the Unhearing – A Medical-Musical-Historical Journey through Time, which took place on October 16th/17th 2020 at the University Clinic Bonn. Sponsorship has been provided by the Beethoven Anniversary Society BTHVN 2020, with scientific coordination of the symposium led by the Freiburg Institute of Musicians’ Medicine, in cooperation with the University Clinic Bonn.
Das Jahr 2020 markiert ein besonderes Jubiläum in der Beschäftigung mit Ludwig van Beethoven,denn seine Geburt in Bonn liegt in diesem Jahr genau zweihundertfünfzig Jahre zurück. Der vorliegende Band zeichnet in verschiedenen Beiträgen ein Bild des Komponisten, indem
musikermedizinische Perspektiven auf Beethoven in ihrer historischen Dimension untersucht und eingeordnet werden. Thematisiert werden u. a. die Ursachen und Auswirkungen der Hörstörung von Beethoven, die Möglichkeiten einer Behandlung und die Frage der Wechselbeziehung zwischen seiner Behinderung und seiner Kreativität. Er fasst die Vorträge des Symposiums Ludwig van Beethoven: der Gehörte und der Gehörlose – Eine medizinischmusikalisch-historische Zeitreise zusammen, welches am 16. und 17. Oktober 2020 am Universitätsklinikum Bonn stattfand. Es wurde von der Beethovenjubiläumsgesellschaft BTHVN 2020 veranstaltet. Die wissenschaftliche Leitung lag beim Freiburger Institut für Musikermedizin, in Zusammenarbeit mit dem
Universitätsklinikum Bonn.
In dieser Arbeit geht es um das Thema der historischen Improvisation im Allgemeinen und die Präsentation einer geeigneten generellen Unterrichtsmethodik für dieses Fach im Besonderen sowie die Wahl einer prägnanten internationalen Bezeichnung für das in diesem Rahmen vorgestellte methodische Grundkonzept (Reverse Engineering), das in meinen Augen von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung und Zukunft der klassischen musikalischen (Aus-)Bildung ist.