Lesben - Armut - Geld
(2007)
Ulrike Janz gibt einen Überblick über die Reflexion von Einkommensunterschieden und Armut unter Lesben innerhalb der Lesbenbewegung in Deutschland. Individuelle und kollektive Umgangsstrategien wie bspw. Prolo-Lesben-Gruppen und solidarische Konten für Lesben in finanziellen Notlagen werden vorgestellt. Die Autorin plädiert für lesbisch-feministische Analysen und Perspektiven, "die den Bezugspunkten Arbeit-Klasse-Macht-Geld den ihnen notwendigen Platz einräumen".
Lesben - Arbeit - Geld
(1994)
Janz gibt einen Überblick über feministische Ökonomietheorien (Debatten um Reproduktionsarbeit und Ausbeutung von Frauen im Kapitalismus). Sie argumentiert, dass diese heterozentriert seien und die ökonomische Lage von Lesben, unter denen die Mehrzahl unverheiratet oder geschieden sei, spezifisch analysiert werden müsse. Fragen nach Armutsrisiken und Existenzsicherung bei Krankheit oder Behinderung müssten bei Lesben anders gestellt werden als bei heterosexuellen Frauen.
Politik über Frauenkörper
(1999)
Janz gibt aus lesbisch-feministischer Sicht einen Überblick über radikalfeministische Kritik an Bevölkerungspolitik: an institutionalisierten und staatlichen Zugriffen auf Frauenkörper und Steuerung von Sexualität und Fortpflanzung. Dabei beleuchtet sie Aspekte wie die "Heterosexualisierung" von Frauen, reproduktive Rechte, Reproduktions- und Gentechnologien, lesbische Mutterschaft und sexuelle Gewalt im Krieg.
Die Autorinnen erläutern ihre entschiedene Ablehnung von Fortpflanzungstechnologien, die sie als einen Mechanismus heteropatriarchaler Unterdrückung von Frauen verstehen. Dass deren Funktion nicht in der Ausweitung weiblicher Selbstbestimmung, sondern in der Effizienzsteigerung des bevölkerungspolitischen und medizinischen Zugriffs auf Frauenkörper läge, zeige sich bspw. im Ausschluss von Alleinerziehenden und Lesben von der Technologie. Weiterhin wird aufgezeigt, dass lesbische Perspektiven in der feministischen Kritik an Reproduktionstechnologien zumeist nicht mitgedacht werden.
GewaltbeFragen
(1997)
Die Autorinnen fragen nach den Mechanismen und strukturellen Voraussetzungen von Gewalt, Macht und Herrschaft. Aus lesbischer, radikal-feministischer Perspektive suchen sie Antworten bei Kate Millett, Audre Lorde, Hannah Arendt, Viviane Forrester und in der dekonstruktivistischen Theoriebildung. Insbesondere arbeiten sie "Überflüssigmachung" und Ersetzbarkeit von Menschen als Vorbedingung von Gewalt heraus.
Angst - und dann?
(1992)
Die Autorin beschreibt die Angst "als Lesbe erkannt und angegriffen zu werden", welche die verstärkte Präsenz von rechten und rechtsradikalen Parteien im öffentlichen Raum bei ihr auslöst (zu diesem Zeitpunkt Republikaner und NPD) sowie die Auswirkungen dieser Angst. Insbesondere betont sie die verstärkte Betroffenheit bspw. einer jüdischen, lesbischen Freundin und von Menschen, die Rassismus ausgesetzt sind.
Janz argumentiert, dass Begrifflichkeiten der bisherigen Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt gegen Mädchen in der Familie fast ausschließlich hetero-bezogen und heteropatriarchal geprägt seien - und das sowohl im therapeutischen und journalistischen Mainstream als auch im Feminismus. Sie diskutiert alternative Begrifflichkeiten und nähert sich anhand von literarischen Beispielen dem Thema Lesben und sexuelle Gewalt an.