Basierend auf Expert_inneninterviews wird in diesem Artikel die Bedeutung von multi-, trans- und interdisziplinären Teams in der Behandlung und Begleitung intergeschlechtlicher "Patien_innen" diskutiert. Die Vielschichtigkeit der Bedarfe von intergeschlechtlichen Kindern und ihren Familien erfordert den Autor_innen zufolge je nach Fragestellung eine spezifische Zusammensetzungen des Fachteams. Auch sollte das Team die sich verändernden Bedürfnisse von Kinden und Eltern einbeziehen.
In dem Aufsatz wird über Praktiken der Genitalverstümmelung an intergeschlechtlichen Menschen informiert. Die verschiedenen Varianten der Geschlechtsentwicklung werden ebenso erläutert wie die Formen von "Intersex-Genitalverstümmelungen", so z.B. "vermännlichende Genitalkorrekturen", "verweiblichende Genitalkorrekturen" sowie sterilisierende Prozeduren. Die Praktiken werden als Verletzungen des Selbstbestimmungsrecht herausgestellt. Der Aufsatz schließt mit einem Plädoyer für die Einführung eines gesetzlichen Verbots von Genitalverstümmelungen.
Band 5 der Reihe Angewandte Sexualwissenschaft. Herausgegeben von Ulrike Busch, Harald Stumpe, Heinz-Jürgen Voß und Konrad Weller, Insitut für Angewandte Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg.