Günther stellt das Berliner Modellprojekt QUEER LEBEN vor, das Angebote der Begleitung und Unterstützung von Menschen jeden Alters schafft, "die ihre queere sozio-sexuelle Identität leben oder suchen". Die Unterstützung für Kinder und Jugendliche umfasst sowohl ambulante Hilfen in Familien als auch stationäre Hilfen in Jugendwohngruppen.
Mari Günther berichtet aus ihrer Arbeit mit Trans*-Menschen als systemische Therapeutin und Beraterin sowie zugleich Leiterin einer Beratungsstelle. Sie erläutert, inwiefern die therapeutische Haltung einen Einfluss auf die Gestaltung einer guten und unterstützenden Therapeut_in -Klient_in-Beziehung hat. Günther empfiehlt, dass therapeutisch tätige Personen, die mit Trans*-Menschen arbeiten wollen, zunächst ihre eigenen Geschlechtsverständnisse reflektieren, um ihren Klient_innen offen und vorurteilsfrei begegnen zu können. Desweiteren erläutert sie die restriktiven und diskriminierenden Bedingungen, mit denen Trans*-Menschen konfrontiert sind und inwieweit diese es erschweren, eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung aufzubauen. Hierzu empfiehlt sie unter anderem, proaktiv Offenheit für diese Themenfelder zu signalisieren.
Der Leitfaden richtet sich an Berater_innen, die in ihrem Beratungsalltag besser auf die Bedürfnisse von Klient_innen eingehen wollen, die trans* und inter* sind. Trans* und Inter* werden grundlegend erklärt. Außerdem werden spezifische Problemlagen dieser Gruppe vermittelt. Insbesondere auf die Situation von Eltern und Kindern wird intensiv eingegangen. Es werden zudem Empfehlungen für den Umgang in Supervision sowie Fort- und Weiterbildungen gegeben.
Dieser Leitfaden des pro Familia Bundesverbandes richtet sich an Fachkräfte und Einrichtungen der Schwangerschafts-, Sexual-, Partnerschafts-, Jugend- und Lebensberatung und möchte Kompetenzen für eine menschenrechtsbasierte, psychosoziale Beratung von inter* und trans* Personen vermitteln und stärken. Neben einer Erläuterung der Begrifflichkeiten werden verschiedene Aspekte der Beratungspraxis beleuchtet sowie Hinweise zur Gestaltung von barrierearmen Zugängen zu Beratungseinrichtungen für inter* und trans* Personen gegeben.