In dem Aufsatz erläutert Joris Gregor die Relevanz, die der medizinisch zugerichtete Körper bei intergeschlechtlichen Menschen hinsichtlich der Selbstwahrnehmung einnimmt. Der medizinisch manipulierte Körper wird als entfremdeter, schmerzender und traumatisierter Körper herausgestellt. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur stärkeren Berücksichtung der körperlichen Materialität in der Geschlechter- und Queertheorie.
Joris Gregor beschreibt in dem Aufsatz anhand von biografischen Erzählungen intergeschlechtlicher Menschen das traumatisierende Potenzial der medizinischen Techniken zur binären Vergeschlechtlichung der körperlichen Materialität intergeschlechtlicher Menschen. Intergeschlechtliche Menschen werden mitunter über medizinische Untersuchungen und Behandlungsschritte nicht oder unzureichend aufgeklärt. Chirurgische Operationen finden häufig im nicht-einwilligungsfähigen Alter statt. Es ist vor allem der Entzug der Kontrolle über den eigenen Körper und die eigenen Grenzen, der traumatisierend wirkt. Im Abschlussteil des Aufsatzes überträgt Gregor die Überlegungen auf den Interaktionskontext Schule, der maßgeblich zwei(körper)geschlechtlich strukturiert ist.
Ausgehend von der Änderung des §22 des Personenstandsgesetzes im Jahr 2013 argumentiert der Aufsatz für die Notwendigkeit der Inklusion von geschlechterkritischen Perspektiven in der Sozialpädagogik. Thematisiert wird der medizinische Umgang mit intergeschlechtlichen Menschen, der in sozialpädagogischen Einrichtungen stärkere Berücksichtigung finden muss.
Das ist mein Körper!
(2015)
Ausgehend von biografischen Erzählungen intergeschlechtlicher Menschen plädiert Joris Gregor für eine stärkere Berücksichtigung der körperlichen Materialität als eigenständige Kategorie innerhalb der Geschlechterforschung. Obwohl der Aufsatz eher (sozial-)theorieorientiert ist, liefert er wertvolle Hinweise über die biografischen Effekte, die medizinische Eingriffe am intergeschlechtlichen Körper zeitigen.