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Der Artikel widmet sich dem Körpererleben intergeschlechtlicher Menschen. Untersuchungen zum Körpererleben werden zusammengefasst und eigene Forschungsergebnisse diskutiert. Deutlich wird, dass Menschen mit einer Intersex-Diagnose bezogen auf ihren Körper durchschnittlich höhere Unzufriedenheit/stärkere Selbstzweifel erleben als nicht-intergeschlechtliche Menschen. Die Autor_innen sprechen sich für konsequente psychologische Begleitung von Inter*personen aus, die ein positiveres Selbst- und Körpererleben ermöglichen könnte.
Der Artikel fokussiert die sexuelle Lebensqualität von intergeschlechtlichen Menschen mit dem Karyotyp 46,XY. Dazu wird ein Überblick über den Forschungsstand von 1974 bis 2012 gegeben, inklusive der Ergebnisse der "Hamburger Intersex Studie". Konstatiert wird, dass das Ziel der Medizin gescheitert sei, durch geschlechtsverändernde Operationen ein "´normales´ heteosexuelles Funktionieren" zu ermöglichen. Zukünftige Forschung müsse "den Fokus über den heterosexuellen Geschlechtsverkehr hinaus erweitern" und qualitative Aspekte des sexuellen Erlebens einbeziehen.
Der Artikel diskutiert psychoanalytische Überlegungen zu Geschlechtsidentität und zeigt die Grenzen eines dichotomen Geschlechtermodells auf, die bspw. bei Intersexualität deutlich werden. Schweizer sieht in der Psychoanalyse ein geeignetes Mittel der Beschreibung des "Geschlechtsidentitätserlebens bei Intersexualität". Sie fordert deshalb eine Weiterentwicklung der Theorien unter Berücksichtigung von Existenzweisen neben den Kategorien Frau und Mann.
Die Autorinnen geben eine Einführung in die medizischen und medizin-kritischen Diskurse um Intersex und zeigen anhand von Daten aus der "Hamburger Intersex Studie", dass bei inter* Menschen frühe körperliche, psychosoziale und psychosexuelle Herausforderungen zur Entstehung einer Borderline-Störung beitragen können. Es wird ein Fazit für die psychotherapeutische Praxis gezogen.