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PRESSEMITTEILUNG
(1985)
Die Frauenbildungsstätte Hasenfleet informiert im Lesbenstich über gängige sexistische und sexualisierte Störungen und Bedrohungen ihrer Arbeit in Form von anonymen Briefen und Anrufen bis hin zu "obskuren Besuchern mitten in der Nacht". Die Frauen sehen Anzeigen als "sinnlos" an und betonen, dass ihnen nur Selbstverteidigung bliebe.
Frauengesundheit
(2004)
In einem kurzen Bericht über zwei Vorträge im Rahmen der Februarsitzung der Enquetekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW" im Landtag NRW werden die wichtigsten Punkte aus Hega Seylers Vortrag "Lesben, die unsichtbaren Patientinnen" zur Situation von Lesben im Gesundheitssystem wiedergegeben.
Lesben am Arbeitsplatz I
(1984)
Ein Bericht zweier im therapeutischen Hilfesystem arbeitender lesbischer Frauen. Diese betonen eine spezifische Diskriminierung als Lesben in "traditionellen Einrichtungen" (Heim, Beratungsstelle). Sie benennen vorweg das Interesse der (häufig kirchlichen) Träger dieser Einrichtungen: "die Stabilisierung der Grundpfeiler der konservativen Gesellschaftsordnung, und das sind Heterosexualität und Familie". Diesem Interesse ihrer Arbeitgeber dürften sie nicht offen entgegentreten, sich dementsprechend auch nicht outen, ohne ihren Job zu verlieren. Die Autorinnen beschreiben es als "schmerzlich", dass sie auch auf direkte Nachfragen von Klient*innen nach ihrer privaten Lebensweise nicht offen antworten könnten.
Dieser Bericht - nebst Abdruck einer Meldung in der taz - informiert aus Sicht einer Aktivistin über den polizeilichen und gerichtlichen Umgang mit einem Mann, der von Frauen angezeigt wurde, nachdem er mehrfach Bewohnerinnen einer Laubenkolonie belästigte. Da es sich bei dem Mann um einen alliierten Soldaten handelte, wurde er den britischen Militätbehörden überstellt, ohne dass Konsequenzen folgten. Erst nach einer zusätzlichen Anzeige des Mannes durch eine Frau, die diesen zweifelsfrei als Täter einer Vergewaltigung wiedererkannte, sowie nach einer Pressemitteilung dazu, werden fast 7 Wochen später auch die Frauen der Laubkolonie befragt - was von der Autorin scharf kritisiert wird.
Ein Erfahrungsbericht
(1975)
Ein Erfahrungsbericht einer lesbischen Frau, die eine gewaltvolle heterosexuelle Ehe überlebt. Nach einer heimlichen Beziehung mit ihrer ersten Freundin wird die Autorin mit 16 Jahren in ihrer heterosexuellen "Alibi"-Beziehung schwanger. Da ein Schwangerschaftsabbruch nicht in Frage kommt ("Abtreibung gab's nicht, schon die Vokabel war fremd"), heiratet sie den Vater des Kindes. In ihrer Ehe erfährt sie massive häusliche Gewalt bis hin zu einem Schuss mit einer Gaspistole ins Gesicht. Es folgt die Scheidung in einem wiederum entwürdigendem Gerichtsverfahren, in dem die Autorin ein 50-prozentiges Schuldbekenntnis ablegen muss.
Karate
(1975)
Die Autorin berichtet über ihre Erfahrungen mit Karatetraining. Ihrer Entscheidung für Karate ging eine Gewalterfahrung voraus: Als sie einem "Typen" Sex verweigerte, wurde sie von ihm zusammengeschlagen. Karate habe für sie eine positive Wirkung auf das eigene Körpergefühl und einen positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein.
Generalvollmacht
(1976)
Der Bericht informiert über einen Klinikaufenthalt einer lesbischen Frau und die Problematik, dass der Wille, die Lebensgefährtin in entsprechende Entscheidungsprozesse einzubinden, rechtlich nicht abzusichern ist. Eine Partnerin verfüge über keinerlei Rechte; eine Behandlung in der Klinik finde so statt als sei die Betroffene alleinstehend. Die Autorin setzte in ihrem Fall eine Generalvollmacht auf und empfiehlt anderen Lesben, Rechtsunsicherheiten auf diesem Wege zu begegnen. Der Artikel enthält den Abdruck einer Generalvollmacht.
BRD 1970 - 1973
(1977)
Abdrucke verschiedener psychiatrischer Dokumente, Arztbescheinigungen von Psychiatrien, eines Einweisungsbeschlusses des Amtsgerichts sowie persönlicher Notizen geben Einblick in Erlebnisse psychischer und physischer Gewalt und Pathologisierung einer suizidalen, lesbischen Patientin im "Hilfesystem" Psychiatrie.
Ein Interview mit zwei lesbischen Müttern, die jeweils mit einer Tochter zusammenleben und in der Lesbenbewegung aktiv sind. Neben Beziehungsstrukturen und Wohnformen wird bspw. auch die Tabuisierung und Stigmatisierung von lesbischen Müttern in der Szene thematisiert. Eine Mutter berichtet, dass sie sich für ihr Kind entschieden habe, da sie schon einmal eine "sehr beschissene Abtreibung" erlebt habe.