Die Autor_innen geben aus Perspektive klinischer Mediziner_innen einen Überblick über den Umgang mit Kindern und Jugendlichen "mit Phänomenen rund um das fortgesetzte Erleben von Geschlechtsdysphorie". Im Fokus steht die Frage danach, auf welcher Basis und auf welche Weise geschlechtsangleichende Maßnahmen/"irreversible Behandlungsmaßnahmen" vor dem 18. Lebensjahr zu rechtfertigen und umzusetzen sind. Vorgestellt werden Studienergebnisse von Nachuntersuchungen zu Geschlechtsdysphorie im Kindesalter, denen zufolge es aus klinischer Perspektive unmöglich ist, bei Kindern und Jugendlichen eine sichere Prognose des zukünftigen Geschlechtsidentitätserlebens zu stellen. Auf dieser Basis geben die Autor_innen praktischen Einblick in das Versogungskonzept der „Interdisziplinären Spezialsprechstunde für Kinder und Jugendliche mit Variationen der Geschlechtsidentität“ in Hamburg: Eingegangen wird auf Diagnostik, psychotherapeutische Rahmenbedingungen, "Pubertätsunterdrückung und Behandlung mit Sexualhormonen" sowie weitere Versorgungsmaßnahmen.
In diesem Artikel berichten die Autor_innen über das bundesweite Arbeitsgruppentreffen zu „Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsidentitätsstörungen“, das am 12.11.2012 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf stattfand und an dem Gesundheitsfachkräfte sowie Mitglieder von Selbsthilfegruppen und Verbänden aus Deutschland und der Schweiz teilnahmen. Auf der Tagung wurden verschiedene Beiträge vorgestellt und diskutiert, die sich den Verläufen von Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter sowie den damit einhergehenden Konsequenzen für die medizinische Behandlung und Begleitung widmen.