Lebenssituation von Transsexuellen in Nordrhein-Westfalen – Zusammenfassung der Studienergebnisse
(2012)
Die Autorin D. Reinert stellt die Ergebnisse einer Studie zur Lebenssituation von Transsexuellen in Nordrhein-Westfalen vor, die im Rahmen der Erarbeitung des NRW-Aktionsplans gegen Homo- und Trans*phobie durchgeführt wurde. 98 transsexuelle Personen, die eine Transition durchgeführt haben oder sich im Verfahren nach dem Transsexuellengesetz befinden, wurden zu ihrer Situation und ihren Erfahrungen bezüglich verschiedener Lebensbereiche befragt. Insbesondere ein Mangel an Beratungsstellen für Betroffene und Schulungsangebote für Institutionen, die mit Transgeschlechtlichkeit konfrontiert sind, wie beispielsweise Behörden oder Schulen, wird deutlich. Die Autor*innen der Studie formulieren auf Grundlage der Ergebnisse verschiedene Forderungen zur Verbesserung der Lebenssituation von trans* Menschen in NRW.
Dieser Parallelbericht bezüglich des kombinierten siebten und achten Berichtes der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen die Diskriminierung von Frauen zu beseitigen, fokussiert sich auf die soziale Situation von trans* Frauen in Deutschland und stellt zu den jeweiligen Problemfeldern spezifische Forderungen auf. Insbesondere macht der Bericht aufmerksam auf Grundrechtsverletzungen an geflüchteten trans* Frauen, transfeindliche Gewalt in Deutschland sowie auf die Auswirkungen gesetzlicher und medizinischer Regelungen auf trans* Frauen in besonders vulnerablen Lebenslagen, wie beispielsweise ein Leben in Armut oder in Haft. Weiter werden sowohl Versorgungslücken und Barrieren in der Gesundheitsversorgung problematisiert als auch eine Reformierung des Transsexuellengesetzes (TSG) gefordert.
Intersexualität in NRW
(2017)
Die Veröffentlichung berichtet über die aktuelle Versorgungssituation intersexueller Kinder in Nordrhein-Westfalen. Der Projektbericht basiert auf einer zwischen 2015 bis 2017 realisierten Studie, in der Interviews mit Eltern intersexueller Kinder und Interviews mit Mediziner_innen durchgeführt wurden. Zudem wurden medizinische Versorgungsstrukturen statistisch ausgewertet und die Ergebnisse hinsichtlich aktueller gesundheitspolitischer Entwicklungen problematisiert. Der Projektbericht schließt mit dem Entwurf eines Informationskonzeptes für Eltern intersexueller Kinder.
Dieser Bericht stellt die Ergebnisse einer Online-Kurzbefragung von trans* und transsexuellen Erwachsenen und Kindern sowie ihren Angehörigen vor. Die Umfrage hat Daten bezüglich der subjektiven Bewertung von Psychotherapeut_innen und Ärzt_innen, der in Anspruch genommenen medizinischen Maßnahmen und Kostenübernahme der Krankenkassen, der subjektiven Einschätzung des Fachwissens aufgesuchter Stellen und der Bedarfe nach mehr Unterstützung erhoben. In den Ergebnissen zeigten sich insbesondere Bedarfe nach Aufklärung über bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie nach sensibler Unterstützung an entsprechenden Stellen.
Der Sachstandsbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) beschreibt die aktuellen Diskurse zu Inter- und Transgeschlechtlichkeit in Deutschland. Dabei werden sowohl Gemeinsamkeiten als auch spezifische Aspekte der jeweiligen Diskurse beleuchtet. Der aktuelle Diskussionsstand des BMFSJ und der interministeriellen Arbeitsgruppe- „Inter- und Transsexualität“ zu verschiedenen Aspekten bezüglich medizinischer Eingriffe an intergeschlechtlichen Kindern, der rechtlichen Situation sowie der Unterstützungs- und Beratungsstrukturen, werden im Weiteren dargestellt. Dem Bericht sind zudem im Anhang umfangreiche Informationen, beispielweise zu den bisherigen Maßnahmen des BMFSJ gegen Transfeindlichkeit, eine Übersicht der Urteile des Bundesverfassungsgerichts zum TSG, Informationen aus den Bundesländern usw., beigefügt.
In diesem Gutachten von 2017 wird der Regelungsbedarf zum rechtlichen Schutz und zur Anerkennung von Trans- und Intergeschlechtlichkeit vor dem Hintergrund der Grund- und Menschenrechte in Deutschland untersucht. Das Gutachten wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben und sollte in der 18. Legislaturperiode die interministerielle Arbeitsgruppe „Inter- und Transsexualität“ beraten. Neben einer Bestandsaufnahme geschlechtsspezifischer Regelungen im Bundesrecht sowie einer sozialwissenschaftlichen Evaluierung des Personenstandsrechts wird auf Basis der Ergebnisse ein Gesetzesentwurf zur Anerkennung und zum Schutz der Geschlechtervielfalt im zweiten Teil des Gutachtens vorgeschlagen.
Lesben und Alter
(2004)
Ein Bericht der Psychosozialen Frauenberatungsstelle donna klara zur Situation von Lesben im Alter in Deutschland sowohl in Einrichtungen der Altenhilfe als auch in der Community-Subkultur, mit Fokus auf Schleswig-Holstein. Auf Basis der Ergebnisse der Studien „Älter werden – Ältere Lesben und Schwule in Berlin“ (2002) und „Unterm Regenbogen – Lesben und Schwule in München“ (2004) wurden Gespräche mit Mitarbeiter*innen verschiedener Einrichtungen und Vereine der Altenhilfe in Schleswig-Holstein geführt sowie ein Gesprächskreis und eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Lesben und Schwule im Alter“ organisiert. Der Bericht fasst die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen und stellt Empfehlungen und Maßnahmen für die Verbesserung der Situation von „Lesben im Alter“ in Schleswig-Holstein vor.
Im Rahmen eines Projekts der Psychosozialen Frauenberatungsstelle donna klara e.V. zur Situation und zu Diskriminierungserfahrungen lesbischer Frauen in der (ambulanten) Psychotherapie wurde 2000 eine Umfrage bei allen in Schleswig-Holstein niedergelassenen Psychotherapeut_innen mit einer Kassenzulassung durchgeführt. Vorgestellt werden hier Hintergrund und Ziele des Projekts sowie Durchführung und Ergebnisse der Therapeut_innenbefragung.
In diesem Projektbericht werden die Studienergebnisse der zum Zeitpunkt des Erscheinens größten Fragebogenerhebung zu Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen von lesbischen Frauen in Deutschland vorgestellt. (Hinweis: Im folgenden Fachdiskurs wird auf diese Studie häufig als "Bielefelder Studie" referriert.)Die Veröffentlichung erfolgt in der Reihe "Schriften zum Themenbereich Gleichgeschlechtliche Lebensweisen" des Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW als Band 3.
Ein Kurzbericht über erste zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu Einstellungen gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen in Deutschland, die 2016 im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von Prof. Dr. Beate Küpper unter Mitarbeit von Dr. Ulrich Klocke und Carlotta Hoffmann durchgeführt wurde. Die Studienteilnehmer_innen wurden befragt zum Diskriminierungsschutz, rechtlicher Gleichstellung bezogen auf Ehe und Elternschaft, zur Rehabilitierung der nach § 175 StGB verurteilten homosexuellen Männer, zur Zustimmung bzw. Ablehnung von offenen sowie subtilen homophoben Einstellungen, zum Empfinden bei öffentlicher Sichtbarkeit von Zuneigung zwischen homosexuellen Partner_innen, zu Einstellungen in Abhängigkeit vom Kontext (bspw. zur lesbischen Kollegin im Vergleich zur lesbischen Tochter) sowie zum Umgang mit sexueller Vielfalt in der Schule.