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Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage wie die Kategorie Geschlecht und die Anerkennung von normabweichenden Geschlechtszugehörigkeiten im deutschen Recht verhandelt werden. Es werden dabei die Rechtsprechungen, die sich auf inter*- und transgeschlechtliche Menschen auswirken, näher beleuchtet. Die Autorin skizziert beispielsweise die Änderungen und Entscheidungen des BVerfG hinsichtlich des Transsexuellengesetzes (Stand 2012) seit Inkrafttreten 1981. Im Hinblick auf Intergeschlechtlichkeit wird unter Anderem die Einführung eines dritten Geschlechtseintrages diskutiert, der bei der Veröffentlichung des Artikels im Jahr 2012, noch nicht verabschiedet war.
Lebenssituation von Transsexuellen in Nordrhein-Westfalen – Zusammenfassung der Studienergebnisse
(2012)
Die Autorin D. Reinert stellt die Ergebnisse einer Studie zur Lebenssituation von Transsexuellen in Nordrhein-Westfalen vor, die im Rahmen der Erarbeitung des NRW-Aktionsplans gegen Homo- und Trans*phobie durchgeführt wurde. 98 transsexuelle Personen, die eine Transition durchgeführt haben oder sich im Verfahren nach dem Transsexuellengesetz befinden, wurden zu ihrer Situation und ihren Erfahrungen bezüglich verschiedener Lebensbereiche befragt. Insbesondere ein Mangel an Beratungsstellen für Betroffene und Schulungsangebote für Institutionen, die mit Transgeschlechtlichkeit konfrontiert sind, wie beispielsweise Behörden oder Schulen, wird deutlich. Die Autor*innen der Studie formulieren auf Grundlage der Ergebnisse verschiedene Forderungen zur Verbesserung der Lebenssituation von trans* Menschen in NRW.
Mastektomie
(2012)
Die Broschüre richtet sich an trans*männliche Personen, die eine Mastektomie - die operative Herstellung einer männlichen Brust - in Anspruch nehmen. Die Broschüre gibt Hinweise und Ratschläge bezüglich der Vorbereitung auf die Operation, der Zeit in der Klinik sowie der Zeit nach der Entlassung. Es wird über mögliche Wundinfektionen und Wundschmerzen nach der Operation informiert und Möglichkeiten der Linderung aufgezeigt. Zudem gibt die Broschüre Hinweise, ab wann bei Komplikationen der Wundheilung die behandelnde Ärzt_in konsultiert werden sollte und wie das entsprechende Problem (z.B Serom, Hämatom, etc.) gegenüber Ärzt_innen gut formuliert werden kann.
Leitfragen des vorliegenden Textes sind zum einen, warum so selten über Intergeschlechtlichkeit gesprochen und gelehrt wird und zum anderen, was Problematiken und Schwierigkeiten beim Sprechen und Lehren über Intergeschlechtlichkeit sind oder sein können. Ziel ist die Einladung, sich mehr mit Intergeschlechtlichkeit zu beschäftigen und das Thema in die eigene pädagogische Praxis und Lehrtätigkeit einfließen zu lassen. Es sollen Wege der Thematisierung aufgezeigt und mögliche Schwierigkeiten angedeutet werden.
Jutta Hartmann reflektiert in diesem Beitrag über die Auswirkungen von Heteronormativität, der unhinterfragten Setzung von Heterosexualität als Norm, im Kontext von Schule. Nach einer theoretischen Hinführung stellt sie Ergebnissen von Studien vor, die den Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in der Schule untersuchen und diskutiert den pädagogischen Ansatz der "Diversity Education".
In diesem Papier werden die gemeinsam entwickelten Qualitätsstandards / Zielstandards für die Beratungsarbeit der senatsgeförderten Projekte für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in Berlin gebündelt und erläutert. Neben Ausführungen zu Struktur, Rahmen und Konzeption qualifizierter Beratungsarbeit allgemein werden insbesondere die Standards dargestellt, die ein ausdrücklich LSBTI-freundliches Hilfesystem ausmachen sollen.
In dieser Rede anlässlich des Gedenkens an alle unter homosexuell subsumierten Opfer des Nationalsozialismus spricht sich Arn Sauer von TransInterQueer e.V. für einen differenzierteren Blick auf diese Opfer und für eine "trans‐inter‐queere Spurensuche" und queere Erinnerungskultur aus. Insbesondere die Subsumierung unter "homosexuell" in der bisherigen historischen Forschung wie auch die Reduzierung des Verfolgungsbegriffs auf Kriminalisierung homosexueller Handlungen machten, so Sauer, Trans*, Inter* und Lesben in der Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung unsichtbar. Ein angemessenes Gedenken müsse dagegen jedes Opfer "in seiner_ihrer Vielfalt und die Vielfalt der Verfolgungsgründe anerkennen".
Standards of Care
(2012)
Die deutsche Fassung der 7. Version der "Standards of Care" des internationalen, interdisziplinären Fachverbands The World Professional Association for Transgender Health (WPATH), mit deren Herausgabe "die höchstmöglichen Qualitätsansprüche an die Gesundheitsversorgung von transsexuellen, transgender und geschlechtsnichtkonformen Menschen" gefördert werden sollen. Die vorliegende Fassung enthält bspw. Ausführungen zur Unterscheidung zwischen Geschlechtsnichtkonformität und Geschlechtsdysphorie, zur diagnostischen Einschätzung der Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen, zu psychischer Gesundheit, reproduktiver Gesundheit sowie lebenslanger Prävention und hausärztlicher Versorgung.
Eva Kemler, Martina Löw und Kim Ritter gehen in diesem Artikel der Frage nach, wie bisexuelle Menschen innerhalb der vorherrschenden "bipolar strukturierten Ordnung" (entweder Hetero- oder Homosexualität) Bisexualität als Begehren, sexuelle Praxis und Selbstbeschreibung in ihre sexuelle Selbstwerdung und ihre Lebensgestaltung integrieren. Hierzu zeigen die Autor_innen zunächst Potenziale und Leerstellen bisheriger empirischer Studien zum Thema Bisexualität auf und führen in die Perspektive sexueller Selbstwerdung ein. Auf dieser Basis werden Vorgehen und Ergebnisse ihrer biografischen Interviewstudie mit bisexuellen Menschen vorgestellt und drei biografische Fälle näher beleuchtet.
Die Autorinnen legen eine Übersicht über Studien aus Deutschland und europäischen Ländern zu Gewalt und Diskriminierungserfahrungen von Lesben, Bi-Frauen und Trans*Personen vor (Stand: Sommer 2011). Fokussiert werden Diskriminierung und Gewalt aufgrund der sexuellen Lebensweise, im Kontext des Geschlechterverhältnisses/im Zusammenhang mit Sexismus, trans*feindliche Diskriminierung und Gewalt sowie Überschneidungen mit Rassismus und Behindertenfeindlichkeit - d.h. Studienergebnisse zur Situation von lesbischen und bisexuellen Frauen und Trans*Personen of Color und mit Migrationshintergrund sowie zur Situation von Lesben, Bisexuellen und Trans*Personen mit Behinderungen. Desweiteren bündeln die Autorinnen Studienergebnisse zu Ressourcen, Unterstützungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien, zu Auswirkungen und Folgen von Diskriminierungen sowie zu Beratungszugängen und -erfahrungen von lesbischen und bisexuellen Frauen und Trans*Personen. In ihrer kritischen Würdigung des Forschungsstands konstantieren die Autorinnen "deutliche Lücken".