Dieser Artikel zeigt auf, inwiefern Ziele der "Behandlung" von inter* Menschen in die heterosexuelle Normierung von Sexualität eingefasst sind. Die Behandlungsziele vom 19. Jhd bis in die Gegenwart werden skizziert und die Ergebnisse der "Hamburger Intersex Studie" diskutiert. Im Anschluß wird ein neues Behandlungsziel postuliert: das der Lebensqualität.
Die Autor_innen Nieder & Núñez stellen in dem Artikel Handlungsempfehlungen vor, um die medizinische Versorgungssituation von Trans*personen mit einer Geschlechtsdysphorie individualisiert, partizipativ und interdisziplinär sowohl vor als auch nach möglichen sozialen und/oder körperlichen Transitionsmaßnahmen zu verbessern. Mögliche Spannungsfelder und Herausforderungen in der Versorgung und Betreuung von Trans*personen werden dabei thematisiert sowie strukturelle und interpersonelle Stigmatisierung von Trans*personen im Gesundheitssystem problematisiert.
In diesem Beitrag wird anhand des Minoritätenstressmodells erklärt, wie Diskriminierungen und Stigmatisierungen zu einem erhöhten Substanzmittelgebrauch von trans* Personen führen können. Unter Minoritätenstress wird eine gesellschaftlich bedingte Belastung von Minderheiten verstanden. Für die Autor_innen ist das Minoritätenstressmodell für die suchttherapeutische Behandlung zentral, um die Entstehung von Substanzmittelgebrauch von trans* Personen besser zu verstehen.