Abdruck und Erläuterung eines Flugblatts, mit dem für die Frankfurter Nachdemonstration gegen Gewalt gegen Lesben 1976 mobilisiert wurde. Aufhänger ist ein Gerichtsprozess gegen zwei lesbische Frauen, die sich gegen sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum wehrten und infolgedessen gegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt wurden. Das Flugblatt zeigt die alltägliche sexualisierte Gewalt von Männern gegen Frauen auf. Anhand der Fragen "Wie oft sind Sie heute angemacht worden?", "Wie reagierten Sie?" und "Wie hätten Sie gerne reagiert?" sowie mit entsprechender Bebilderung wird sich mit Frauen solidarisiert, die sich gegen "Anmachen" wehren.
Ein Tagebuchauszug, in dem die Autorin ihr Ringen mit Magersucht beschreibt und mit dem Verlauf einer enttäuschenden, verletzenden (Liebes-)Beziehung zu einer Frau in Verbindung bringt. Zu verschiedenen Situationen werden entsprechende körperliche Zustände beschreiben. Diese erfüllen, wie die Autorin schreibt, die Funktion von mehr Sicherheitsempfinden: "ein Gefühl, sich voll kontrollieren zu können, bis zur totalen Kontrolle meiner Körperfunktionen".
Eine Rezension des Buches Auf Leben und Tod. Krebstagebuch von Audre Lorde 1984. Inhaltlich geht es um die biografische Auseinandersetzung der schwarzen, lesbisch-feministischen Schriftstellerin Audre Lorde mit ihrer Brustkrebserkrankung - von der Untersuchung bis zur schmerzlichen Entscheidung für eine Brustamputation. Die Rezension betont über den persönlichen Erfahrungsbericht hinaus Lordes politische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Brustkrebs und dessen Ursachen sowie mit Brustamputationen.
Dieser Bericht - nebst Abdruck einer Meldung in der taz - informiert aus Sicht einer Aktivistin über den polizeilichen und gerichtlichen Umgang mit einem Mann, der von Frauen angezeigt wurde, nachdem er mehrfach Bewohnerinnen einer Laubenkolonie belästigte. Da es sich bei dem Mann um einen alliierten Soldaten handelte, wurde er den britischen Militätbehörden überstellt, ohne dass Konsequenzen folgten. Erst nach einer zusätzlichen Anzeige des Mannes durch eine Frau, die diesen zweifelsfrei als Täter einer Vergewaltigung wiedererkannte, sowie nach einer Pressemitteilung dazu, werden fast 7 Wochen später auch die Frauen der Laubkolonie befragt - was von der Autorin scharf kritisiert wird.
Ein Erfahrungsbericht
(1975)
Ein Erfahrungsbericht einer lesbischen Frau, die eine gewaltvolle heterosexuelle Ehe überlebt. Nach einer heimlichen Beziehung mit ihrer ersten Freundin wird die Autorin mit 16 Jahren in ihrer heterosexuellen "Alibi"-Beziehung schwanger. Da ein Schwangerschaftsabbruch nicht in Frage kommt ("Abtreibung gab's nicht, schon die Vokabel war fremd"), heiratet sie den Vater des Kindes. In ihrer Ehe erfährt sie massive häusliche Gewalt bis hin zu einem Schuss mit einer Gaspistole ins Gesicht. Es folgt die Scheidung in einem wiederum entwürdigendem Gerichtsverfahren, in dem die Autorin ein 50-prozentiges Schuldbekenntnis ablegen muss.
Karate
(1975)
Die Autorin berichtet über ihre Erfahrungen mit Karatetraining. Ihrer Entscheidung für Karate ging eine Gewalterfahrung voraus: Als sie einem "Typen" Sex verweigerte, wurde sie von ihm zusammengeschlagen. Karate habe für sie eine positive Wirkung auf das eigene Körpergefühl und einen positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein.
Generalvollmacht
(1976)
Der Bericht informiert über einen Klinikaufenthalt einer lesbischen Frau und die Problematik, dass der Wille, die Lebensgefährtin in entsprechende Entscheidungsprozesse einzubinden, rechtlich nicht abzusichern ist. Eine Partnerin verfüge über keinerlei Rechte; eine Behandlung in der Klinik finde so statt als sei die Betroffene alleinstehend. Die Autorin setzte in ihrem Fall eine Generalvollmacht auf und empfiehlt anderen Lesben, Rechtsunsicherheiten auf diesem Wege zu begegnen. Der Artikel enthält den Abdruck einer Generalvollmacht.
BRD 1970 - 1973
(1977)
Abdrucke verschiedener psychiatrischer Dokumente, Arztbescheinigungen von Psychiatrien, eines Einweisungsbeschlusses des Amtsgerichts sowie persönlicher Notizen geben Einblick in Erlebnisse psychischer und physischer Gewalt und Pathologisierung einer suizidalen, lesbischen Patientin im "Hilfesystem" Psychiatrie.
Ein Interview mit zwei lesbischen Müttern, die jeweils mit einer Tochter zusammenleben und in der Lesbenbewegung aktiv sind. Neben Beziehungsstrukturen und Wohnformen wird bspw. auch die Tabuisierung und Stigmatisierung von lesbischen Müttern in der Szene thematisiert. Eine Mutter berichtet, dass sie sich für ihr Kind entschieden habe, da sie schon einmal eine "sehr beschissene Abtreibung" erlebt habe.
Lesben im Knast - Ost
(1981)