Dieser Bericht - nebst Abdruck einer Meldung in der taz - informiert aus Sicht einer Aktivistin über den polizeilichen und gerichtlichen Umgang mit einem Mann, der von Frauen angezeigt wurde, nachdem er mehrfach Bewohnerinnen einer Laubenkolonie belästigte. Da es sich bei dem Mann um einen alliierten Soldaten handelte, wurde er den britischen Militätbehörden überstellt, ohne dass Konsequenzen folgten. Erst nach einer zusätzlichen Anzeige des Mannes durch eine Frau, die diesen zweifelsfrei als Täter einer Vergewaltigung wiedererkannte, sowie nach einer Pressemitteilung dazu, werden fast 7 Wochen später auch die Frauen der Laubkolonie befragt - was von der Autorin scharf kritisiert wird.
Ein Interview mit zwei lesbischen Müttern, die jeweils mit einer Tochter zusammenleben und in der Lesbenbewegung aktiv sind. Neben Beziehungsstrukturen und Wohnformen wird bspw. auch die Tabuisierung und Stigmatisierung von lesbischen Müttern in der Szene thematisiert. Eine Mutter berichtet, dass sie sich für ihr Kind entschieden habe, da sie schon einmal eine "sehr beschissene Abtreibung" erlebt habe.
Ein Schwerpunktheft der Zeitschrift "Schlangenbrut - streitschrift für feministisch und religiös interessierte frauen" zu lesbisch-feministischen Identitäten. Hierin finden sich bspw. ein offener Brief des Netzwerks lesbischer Theologinnen in der Ausbildung gegen ein Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche zum Thema Homosexualität und Kirche; Beiträge zu lesbischen Lebens- und Wohnformen, zu Erfahrungen lesbischer Frauen mit dem Christentum, zu Queer "im Kontext feministischer Befreiungstheologie", zu theologischen Stimmen afro-amerikanischer Lesben sowie zu Möglichkeiten und Grenzen lesbischer Kirchenpolitik.
PRESSEMITTEILUNG
(1985)
Die Frauenbildungsstätte Hasenfleet informiert im Lesbenstich über gängige sexistische und sexualisierte Störungen und Bedrohungen ihrer Arbeit in Form von anonymen Briefen und Anrufen bis hin zu "obskuren Besuchern mitten in der Nacht". Die Frauen sehen Anzeigen als "sinnlos" an und betonen, dass ihnen nur Selbstverteidigung bliebe.
Ein Tagebuchauszug, in dem die Autorin ihr Ringen mit Magersucht beschreibt und mit dem Verlauf einer enttäuschenden, verletzenden (Liebes-)Beziehung zu einer Frau in Verbindung bringt. Zu verschiedenen Situationen werden entsprechende körperliche Zustände beschreiben. Diese erfüllen, wie die Autorin schreibt, die Funktion von mehr Sicherheitsempfinden: "ein Gefühl, sich voll kontrollieren zu können, bis zur totalen Kontrolle meiner Körperfunktionen".
Lesben im Knast - West
(1981)
Bericht über die Veranstaltung "Lesben im Knast", bei der eine Lesbe mit Knasterfahrung in West-Deutschland insbesondere über ihre Justizerfahrung in Bezug auf Geschlecht und Sexualität berichtet. Demnach war z. B. bereits die erste Gefängnisstrafe ungewöhnlich hoch mit der Begründung, die Art des Vorgehens der Verurteilten sei dem Richter "zu männlich". In diesem Zusammenhang wird auf die Einholung von vier Gutachten verwiesen, durch die ihr Geschlecht geprüft werden sollte. Aufgrund ihres Lesbischseins wurde sie isoliert inhaftiert und Schikanen ausgesetzt, bspw. Zwang ein Kleid zu tragen oder übergriffige Fragen von Richtern nach ihren Sexualpraktiken.
Lesben im Knast - Ost
(1981)
Lesben am Arbeitsplatz I
(1984)
Ein Bericht zweier im therapeutischen Hilfesystem arbeitender lesbischer Frauen. Diese betonen eine spezifische Diskriminierung als Lesben in "traditionellen Einrichtungen" (Heim, Beratungsstelle). Sie benennen vorweg das Interesse der (häufig kirchlichen) Träger dieser Einrichtungen: "die Stabilisierung der Grundpfeiler der konservativen Gesellschaftsordnung, und das sind Heterosexualität und Familie". Diesem Interesse ihrer Arbeitgeber dürften sie nicht offen entgegentreten, sich dementsprechend auch nicht outen, ohne ihren Job zu verlieren. Die Autorinnen beschreiben es als "schmerzlich", dass sie auch auf direkte Nachfragen von Klient*innen nach ihrer privaten Lebensweise nicht offen antworten könnten.
Karate
(1975)
Die Autorin berichtet über ihre Erfahrungen mit Karatetraining. Ihrer Entscheidung für Karate ging eine Gewalterfahrung voraus: Als sie einem "Typen" Sex verweigerte, wurde sie von ihm zusammengeschlagen. Karate habe für sie eine positive Wirkung auf das eigene Körpergefühl und einen positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein.