Christian Könne führt in den Forschungsstand zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen in der DDR sowie zum staatlichen Umgang mit Homosexualität in der DDR ein. Eingegangen wird u.a- auf Rechte für Homosexuelle bei gleichzeitiger Kriminalisierung in der Öffentlichkeit und auf die Überwachung der schwul-lesbischen Szene durch die Staatssicherheit.
Diese Ausgabe der Zeitschrift "Betrifft Mädchen" bringt Beiträge zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Mädchen*arbeit zusammen. Aus theretischer und praktischer Perspektive thematisiert werden Lebensrealitäten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter* Jugendlichen mit Fokus auf queere Mädchen, Herausforderungen von Heteronormativitätskritik und Sexismuskritik in der pädagogischen Arbeit, die Situation von queeren Mädchen aus konservativen / traditionellen Familienstrukturen und Fragen von LSBTIQ-Beratung innerhalb von Strukturen der Mädchen*arbeit sowie von Mädchen*arbeit innerhalb queerer Jugendarbeit.
Butches
(2018)
Dieser Sammelband bündelt Einblicke in die Lebensrealitäten und Erfahrungen von Butches. Die Beiträge weisen dabei eine Vielzahl des Erlebens und Lebens von Butch-Identität auf: von der lesbischen Stone Butch und von den Normen abweichender Weiblichkeiten über Inter*-Butches bis zu Trans*-Butch als queere Geschlechtsidentität. Neben der Frage nach Selbstverständnissen von Butches werden auch Diskriminierungserfahrungen in Gesellschaft, Herkunftsfamilie und in der Arbeitswelt thematisiert.
Straftaten gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI)
(2018)
Die Ansprechpersonen für LSBTI der Polizei Berlin legen ihr Präventionskonzept gegen Straftaten gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen dar. Erklärt wird, dass in der Polizeilichen Kriminalstatistik Straftaten gegen LSBTI nicht recherchierbar seien, da die sexuelle Orientierung der Opfer bewusst nicht erfasst werde. Es lägen hier bezogen auf Straftaten gegen LSBTI ausschließlich Zahlen zu "Hasskriminalität" vor; das Dunkelfeld bei Straftaten mit der Tätermotivation Hass bzw. Vorurteile gegen LSBTI, bspw. Beleidigungen und Körperverletzungen, sei aber nach wie vor hoch einzuschätzen.
Die Autor_innen zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von 2016 zu "Einstellungen gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen in Deutschland" auf. Die Studie gibt zum einen Aufschluss über das Ausmaß von Homophobie und Akzeptanz der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen in Deutschland; zum anderen wurde das Diskriminierungserleben im Alltag aus Sicht homosexueller bzw. gleichgeschlechtlich liebender Personen erfragt.
Der Artikel beschreibt, dass Trans*-Menschen im Durchschnitt seltener ärztliche Behandlung aufsuchen, da sie in der Grund- und Notfallversorgung oft Diskriminierungen erleben. Dies wiederum führt dazu, dass sich teilweise erhebliche gesundheitliche Probleme bei Individuen ansammeln können. Jedoch sind nicht nur Diskriminierungen ein Problem, sondern auch der anhaltende Aufklärungsbedarf, da sich sehr viele Mediziner_innen kaum mit Trans* auskennen.