In dieser quantitativen Studie untersuchen die Autor_innen geschlechtsspezifische Determinanten, die die Lebensqualität von Trans*frauen und Trans*männern beeinflussen können. Die Ergebnisse sollen zu einer verbesserten und bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung von Trans*personen beitragen. Die Studie zeigt, dass insbesondere schlechter Schlaf signifikant zu einer geringeren Lebensqualität bei Trans*männern sowie Trans*frauen beiträgt. Weitere Faktoren, wie zum Beispiel Schmerzen sowie subjektive Zufriedenheit mit dem eigenen Körper, weisen hingegen unterschiedliche Effekte auf die Lebensqualität zwischen Trans*männern und Trans*frauen auf.
Die Autor_innen führen die Ergebnisse eines partizipativen Forschungsprojektes zur Trans-Gesundheitsversorgung in Deutschland aus: Dabei wurden 415 trans Personen über einen gemeinsam mit Vertreter_innen der Trans-Selbsthilfe und niedergelassenen Ärzt_innen mit Behandlungserfahrung von trans Patient_innen entwickelten Online-Fragebogen zu ihren Erwartungen an Gesundheitsversorgung befragt. Gefordert wird zentral eine individualisierte und partizipative Behandlung durch spezialisierte und geschulte Fachkräfte, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von trans Personen eingeht - bspw. auf Unterschiede zwischen binären und nonbinären trans Personen - und kommunikative und sozialer Aspekte im Behandlungsprozess berücksichtigt. Involvierte Fachhkräfte müssten dazu eigene heteronormative Einstellungen in Bezug auf Geschlecht und Sexualität kritisch reflektieren.