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Dieses Gespräch zwischen Jannik Franzen und Nico J. Beger verhandelt das "Ringen um Identitätsgestaltung" von trans* und nicht-binär lebenden Personen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Normen um eindeutiges Geschlecht und "echte" Transgeschlechtlichkeit, von queer-theoretischen Heteronormativitätskritiken, Forderungen etablierter Bewegungen und eigenen subjektiven Wünschen, Bedürfnissen und Erfahrungen. Wie gestalten sich der individuelle Alltag, wie die Selbst- und Körpererfahrungen in diesem Ringen? Wie und wo ist im Alltag Raum für geschlechtliche und sexuelle Uneindeutigkeiten? Franzen und Breger gehen u.a. auch auf die Ambivalenzen um den "Status der ´Krankheit´" von Transsexualität ein - auf die Vorstellung von "Heilung" durch Vereindeutigung/körperlich eindeutigen "Geschlechtswechsel". Ihr Vorschlag einer "Diagnose" lautet: "Leiden an der zweigeschlechtlichen Ordnung".
Basierend auf 47 Jahren Erfahrung in der psycho-therapeutischen und analytischen Begleitung von Trans*personen macht sich Udo Rauchfleisch in diesem Artikel für eine Perspektive stark, die Trans* als eine gesunde Variante menschlicher Identitätsentwicklung ansieht. Er gibt einen kritischen Überblick über die, seiner Ansicht nach, ergebnislosen ätiologischen Überlegungen/Ursachenforschungen zu Trans*, inklusive neuerer neurowissenschaftlicher Ansätze ("Postulat eines Hirngeschlechts"/"brain sex", "Neurointersexuelle Körperdiskrepanz") und plädiert für einen Verzicht auf den Versuch einer Psychogenese von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten. Transidente seinen entweder "psychisch völlig gesund", wiesen wie Cis-Personen psychische Störungen "primärer Art" auf oder litten an verschiedensten psychischen Problemen "reaktiver Art", welche aus ihren schwierigen Lebensrealitäten resultierten. Mit Bezug auf Annette Güldenrings Phasenmodell der Transidentitätsentwicklung (2009) gibt er Anregungen für eine nichtpathologisierende therapeutische Begleitung bzw. ein "Coaching" von Trans* und entwirft eine "Zukunftsvision", in der die Selbstbestimmung von Trans* im Fokus steht.
In dem Aufsatz erläutert Joris Gregor die Relevanz, die der medizinisch zugerichtete Körper bei intergeschlechtlichen Menschen hinsichtlich der Selbstwahrnehmung einnimmt. Der medizinisch manipulierte Körper wird als entfremdeter, schmerzender und traumatisierter Körper herausgestellt. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur stärkeren Berücksichtung der körperlichen Materialität in der Geschlechter- und Queertheorie.
Dieses Buch ist das erste seiner Art in Deutschland zum Thema Trans* in der Pflege. Es bietet Grundlagen zum Umgang mit Geschlecht und Sexualität im pflegerischen Kontext. Den Ausgangspunkt der Diskussion bildet ein ausführlicher Erfahrungsbericht eines Trans*Manns über seine Behandlung in einem großstädtischen Schwerpunktkrankenhaus, während der ihm insbesondere Diskriminierung ausgehend von den Pflegekräften widerfährt. Neander schließt mit Vorschlägen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Professionellen in stationärer und ambulanter Pflege.
Diese qualitative Studie basiert auf biografischen Interviews mit 19 Trans*-Personen aus Hessen. Die Studie zeigt u.a. auf, dass Trans*-Menschen eine besonders vulnerable Gruppe sind und belastende Lebensumstände, die für Cis-Menschen schon eine erhebliche Erschwernis bedeuten, die Vulnerabilität von Trans*-Personen nochmals verschärfen können. Ohms und Schacher empfehlen deutliche Veränderungen zur Verbesserung der Lebenssituation und Unterstützungsstruktur von Trans* in Hessen, u.a. im Bereich niedrigschwelliger, psychosozialer Beratungs- und Begleitungsangebote, Beseitigung diskriminierender Rechtsvorschriften, Sensibilisierung des Bildungs-, Sozial-, und Gesundheitssektors.
Basierend auf Expert_inneninterviews wird in diesem Artikel die Bedeutung von multi-, trans- und interdisziplinären Teams in der Behandlung und Begleitung intergeschlechtlicher "Patien_innen" diskutiert. Die Vielschichtigkeit der Bedarfe von intergeschlechtlichen Kindern und ihren Familien erfordert den Autor_innen zufolge je nach Fragestellung eine spezifische Zusammensetzungen des Fachteams. Auch sollte das Team die sich verändernden Bedürfnisse von Kinden und Eltern einbeziehen.
In diesem Beitrag betrachtet die Autorin kritisch die wissenschaftliche Trennung zwischen sex und gender, die sie zementiert sieht in der Arbeitsteilung zwischen den Sozialwissenschaften, die sich mit gender auseinandersetzen und den Naturwissenschaften, die sich mit sex befassen. Beispielsweise konstatiert die Autorin ein wachsendes Interesse in der Humanbiologie, geschlechtsspezifische Unterschiede im Gehirn zu untersuchen ohne dabei gender zu berücksichtigen. Weiter wird die These verfolgt, dass die Trennung zwischen sex und gender erstmalig in der Intersexualitätsforschung Anwendung fand, um Inkongruenzen zwischen dem festgestellten biologischen und dem sozialen Geschlecht in psychologischen Begriffen beschreiben zu können. Die Autorin schließt mit dem Plädoyer, die fruchtbaren Theorien der Queer Theory um Ansätze der trans* Studies zu erweitern, um Konzeptionen von Identität zu erarbeiten, die keine Essentialisierungen aufweisen.
„Für mich bin ich o.k.“
(2013)
In den Tagungsbeiträgen wird sich der Situation von Trans*-Kindern und -Jugendlichen aus mehreren Perspektiven gewidmet.Timo Nieder und Hertha Richter-Appelt stellen den derzeitigen Stand in Psychotherapie und Medizin vor. Sarah Elsuni und Katharina Bagel geben einen Einblick, inwieweit das Recht das Selbstbestimmungsrecht dieser Kinder und Jugendlichen berücksichtigt. Stephan Pröpper und Nadine Saftig berichten aus ihrem pädagogischen Alltag ihres betreuten Wohnprojekts für LSBTI-Jugendliche. Mari Günther gibt einen Überblick über Hilfsangebote in Berlin und Ammo Recla gibt Empfehlungen zum Umgang mit Trans* in der pädagogischen Praxis.
In diesem Beitrag beschäftigt sich die Autorin Majewski mit der Frage nach der Emanzipation von trans* Personen, die sich in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld, indem sie einerseits als „Queerikone“ idealisiert und andererseits als „Dreckshomo“ abgewertet werden, befinden. Der Begriff „Dreckshomo“ steht dabei exemplarisch für trans*feindliche Erfahrungen, die transgeschlechtliche Personen in der Gesellschaft machen. „Queerikone“ beschreibt hingegen eine Fetischisierung von Transgeschlechtlichkeit von Mainstreammedien anhand einer voyeuristischen Betrachtung auf transionierte Körper. Darüber hinaus wird eine Transfetischisierung ebenso in queeren Räumen ausgemacht, in denen laut Majewski transgeschlechtliche Personen als verkörperlichter Beweis für die Dekonstruierbarkeit von Geschlecht herhalten müssen sowie als queeres Ideal emporgehoben werden.
In diesem Artikel wird den Verbindungen der Kategorien "Rasse" und "Transgender" nachgegangen. Die Autorin zeigt auf, dass Rassismus- und Transgender-Diskussionen in der Regel getrennt voneinander verlaufen: Bei der Thematisierung von Trans* werde von weißen Subjekten ausgegangen, bei Diskussionen um Rassismus von Schwarzen Männern. Die "Rassifizierung von Geschlecht" und die "Vergeschlechtlichung von Rasse" werde auch in kritischen Zusammenhängen zumeist ausgeklammert/verdrängt. Diese "gegenseitige Ignoranz"führt der Autorin zufolge zur Unsichtbarmachung von Menschen, die trans* und Schwarz sind. Sie regt zur Analyse der Machtverhältnisse hinter Repräsentationspolitiken an sowie zu Untersuchungen dazu, wie sich die Erfahrungen von Race und Gender wechselseitig beeinflussen.